Ich hole mal das alte Thema mal wieder hoch, weil mein Soflow SO4 Pro Gen2 nun die erste Fahrt mit externem Akku problemlos absolviert hat. Der Anbau ist an sich sehr einfach, weil durch das Loch für die Ladebuchse schon ein Weg vorgegeben ist, ein Kabel nach draußen zu legen.
Warum habe ich mir nicht einfach einen zweiten Wechselakku gekauft?
- Ein neuer Wechsel-Akku direkt von Soflow kostet immer noch über 400€.
- Über ebay Kleinanzeigen habe ich monatelang eine Suchanzeige für Gebraucht/Defektakkus für den SO4 Pro Gen2 geschaltet. Keine Angebote. Sollte jemand sowas loswerden wollen -> bitte PN.
- Das Akkufach ist ziemlich groß und wird vom Originalakku nur schlecht ausgenutzt. Da könnte mehr reinpassen...
- Ich hatte noch einen gut erhaltenen Li-Ion Akku 48V/10Ah aus einem E Bike. Den wollte ich mitnutzen. Der Akku ist zwar kompakt, passt aber aufgrund der Quaderform leider nicht in das Akkufach - er ist 5mm zu hoch.
Das größte Problem ist der Steckverbinder. Irgendwo las ich, es sei ein sog. GX16 Stecker. Der passt jedoch nicht. Ich habe auf dem Markt keinen passenden Stecker gefunden. Selbstbau ist angesagt:
- Kontakte: Man kann sog. "Goldstecker 5mm" verwenden (gibt's z.B. bei ebay). Wichtig ist nicht das Außenmaß, sondern das Innenmaß, das 2mm betragen muss. Man kann die Kontaktfedern vorsichtig biegen. Auf jeden Fall ist dann eine ähnlich große Kontaktfläche vorhanden wie beim Original. Da fließen auch eine Ampere drüber.
- Steckergehäuse: in 3D-Druck entstanden (PETG Filament). Es dient als Führung und Isolator der Kontakte gegeneinander. Wer die STL Datei haben möchte, bitte PN.
- Zusammenbau:
- Die beiden Goldstecker flach feilen auf ca 4mm Dicke.
- 1.5..2.5mm² Kabel anlöten (müssen durch das Loch für den Ladestecker passen!)
- Die Leitungen absichern (ich habe eine Kfz-Flachsicherung 20A verwendet, besser sollen Sicherungen für Solaranlagen sein, wegen der höheren zulässigen Spannung)
- Beide Kontakte im Akkufach auf den Stecker so aufstecken, dass die flachen Seiten parallel zueinander stehen. Sonst ist kein Platz im Stecker, da die Kontakte sehr dicht zusammen sind.
- Das gedruckte Gehäuse von hinten aufstecken.
- Wenn alles gut sitzt und kein Kurzschluss gemacht wurde, dann testen ob die Stromversorgung funktioniert, entweder mit einem 48V Akku oder Netzgerät. So viel Strom zieht der Roller nicht im Ruhezustand.
- Wenn das funktioniert, dann den Stecker mit den Kontakten mit 2-Komponenten oder Heißkleber verkleben.
- Mein Akku hat einen XT60 Stecker. Der ist zu groß für das Loch vom Ladestecker. Die "quick and dirty" Lösung waren zwei Wago 221-2411 Durchgangsklemmen. Die sind bis 20A belastbar und immer wieder neu verschließbar. Vielleicht passt da auch ein Anderson Powerpole durch...
Mein Stecker ist mit Heißkleber geklebt und hat bisher 10 Steckzyklen überlebt.
Praktisch ist eine Tasche, die vor dem Trittbrett am Rohr befestigt wird, das zur Lenkstange führt. Dann bleiben auch die Kabel kurz.
Kleiner Tipp noch: Verriegelt das Akkufach nicht, wenn der externe Akku in Benutzung ist. Sollte es doch mal Probleme geben, kommt ihr an den Stecker leicht ran.
Eine mögliche Erweiterung wäre noch der Komplettakku zum Einbau:
Man würde wohl 13x5=65Zellen hineinbekommen. Bei nkon sind reclaimed Samsung
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aktuell für 2,10€ zu haben. Für 150€ + BMS Gehäusematerial hätte man dann einen 13S5P Akku mit 48V/17.25Ah statt den originalen 10.5Ah! Als BMS habe ich ein 20A Typ von Daly als Beispiel ausgewählt, das belegt die oberste Zellenspalte über dem Stecker. So passen 68 Zellen in 3 Lagen hinein - mehr als genug, nur 65 werden benötigt.Das könnte dann so ungefähr aussehen (mit TinkerCAD gezeichnet, eine Teilung = 10mm, Gesamtlänge 345mm, Breite 110mm, unten 90mm, Höhe 58mm)
Schrägansicht:
Ansicht von oben:
Rundherum wäre noch etwas Platz für 1..1.5mm Alublech, wenn der Akku im Metallgehäuse sein soll.
Soweit die Idee. Ob ich das realisiere, weiß ich noch nicht, erstmal genügt mir der externe Zweitakku.