E22D Akku tot? Startet nicht mehr

14 Dezember 2022
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E-Scooter
Ninebot E22D
Hallo zusammen,

bin auf dem Bereich der E-Scooter noch nicht so erfahren, habe aber einen E22D geschenkt bekommen. Der lässt sich überhaupt nicht mehr starten, gibt kein Lebenszeichen mehr. Habe ihn komplett zerlegt (ausser das Dashboard krieg ich nicht raus) und mir mal alles angeschaut. Kabel sehen soweit ok aus, Controller und Steckverbindungen z.T. bissschen oxidiert, aber nicht tragisch.
Der Akku gibt laut meinem China-Multimeter noch ca. 6-7V ab (direkt am Akku gemessen), Multimeter misst an der Dose 220V, am Controller (an den Kondensatoren) liegt keine Spannung oder auch nur 6V an.
Meine Vermutung ist ein Zellschluss im Akku. Würde auch passen von den Volt her (6V mal 6 Zellen = 36V Sollspannung, daher Zellschluss in der 2. Zelle)

Bevor ich 150 Euro für einen neuen Akku ausgebe, wollte ich mal nachfragen was ihr dazu sagt, und ob es noch eine Möglichkeit gibt, Controller, Dashboard und Motor zu testen. Hätte noch ein Arduino Set zur Verfügung und ein billiges Multimeter und Lötstation. Leider kein Ladegerät. Der Vorgänger sagte übrigens, der Scooter ging während dem fahren aus und gab seither kein Lebenszeichen mehr von sich.

Besten Dank für eure Meinungen und schöne Festtage!
 
Wenn aus dem Akku nur noch 7v kommen ist dort definitiv der Defekt und macht kaum Sinn Dashboard/Controller auf Schäden zu untersuchen.
Jedenfalls vorerst.
Tausch den Akku aus.
Sollte danach das Problem noch immer nicht behoben sein, muss man weiter suchen.
Aber 7v aus einem Akku deren Endspannung normalerweise bei ~31v liegen müsste ist die Sache eigentlich eindeutig.

Ps:
Dein anderen Post in dem anderen Thread habe ich gelöscht, da es dort um ein anderes Problem geht.
 
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Wie kommst du auf 6x6v? Die 36v Akkus haben 10 Blöcke in Reihe, aber jeder einzelne Bock muss zwischen 4.2 v max und 3v min liegen... 2.5v wären auch verkraftbar, unter 2v pro block würd ich's lassen.

Aber: ist "direkt am Akku" innen vor dem BMS? Dann kannste ja gleich die 10 einzelnen Zellspannungen prüfen.

Oder nur am Stecker der zum Controller geht? Bei letzterem könnte auch einen das BMS den Ausgang gesperrt haben und du misst mit dem Multimeter nur Leckstrom...
 
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Hallo zusammen!

Erstmal ein gutes neues Jahr und danke für die Antworten. Leider lag ich die letzten paar Wochen mit Thrombose im Spital, da habe ich den Scooter und das Forum hier bisschen vergessen, deswegen die späte Antwort.
Tausch den Akku aus.
Sollte danach das Problem noch immer nicht behoben sein, muss man weiter suchen.
Schön wärs halt schon, vorher zu wissen, obs nur der Akku ist. Meine finanziellen Mittel sind begrenzt, und 150€ sind viel Geld für mich. Kennt ihr keine Möglichkeit, die anderen Bauteile zu testen?
Aber: ist "direkt am Akku" innen vor dem BMS? Dann kannste ja gleich die 10 einzelnen Zellspannungen prüfen.

Oder nur am Stecker der zum Controller geht? Bei letzterem könnte auch einen das BMS den Ausgang gesperrt haben und du misst mit dem Multimeter nur Leckstrom...
Mit "Direkt an der Batterie" meine ich an dem schwarzen 2-poligen Stecker, welcher an einem kurzen schwarzen Kabel hängt, das direkt aus der Batterie kommt und auf dem Controller bei dem mit + und - beschrifteten Sockel eingesteckt wird. Weiter zerlegen kann man die Batterie nicht, ohne die Plastikhülle kaputt zu machen (soweit ich sehe) und das BMS ist fest in der Hülle eingeklebt.
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Auf 6x6v bin ich nur gekommen, weil das meine Theorie mit dem Zellschluss in der zweiten Zelle unterstützt :D Danke für die korrekte Info. Wenn aber jede Zelle zwischen 4.2v und 3v haben muss, kann die Batterie schlussendlich irgendwo zwischen 42v und 30v liegen, ist das nicht ein bisschen zu weit auseinander? Ich kenns halt nur von Autobatterien (sind ja auch Akkus), die haben 12v auf dem Etikett, werden aber mit 14.2v geladen und haben voll geladen ca. 12.7v und komplett leer unter 12v, bis zu 11.4v. Das ist viel weniger Schwankung... Wie funktioniert das dann mit dem Rest der Elektronik? Geht die nicht kaputt wenn die Batterie 42v ausgibt?

Danke für eure Ratschläge!
 
Nein, das ist bei lithium ionen (und polymer) akkus völlig normal, die 3.6v nennspannung sind genau die mitte der entladekurve, damit kann man z.b. auch die Energie des akkus korrekt berechnen.
z.b. 36v * 15.1Ah = 551Wh im G30D, obwohl ja eine amperestunde bei 40 volt mehr arbeit leistet als bei 33V.
die Kurve verläuft aber "S förmig", fällt also am anfang bei 4.2 schnell ab, wird in der mitte bei 3.6 relativ flach und am ende bei 3 oder sogar 2.75v sehr steil, sodass man kaum noch energie "pro volt" herausbekommt. Natürlich abhängig vom Entladestrom.
Li-ion%20Discharge%20Voltage%20Curve%20Typical.jpg

Die weitere Elektronik kommt damit zurecht. Tut auch jedes Smartphone.
Im roller sind Prozessor und sonstige peripherie von einem abwärtswandler (erst auf 12 und von da auf 5v) versorgt der je nach Modell wohl einen Arbeitsbereich bis irgendwo richtung 100V hat. Die Eigentliche motorsteuerung schaltet , da bürstenlos und elektronisch geschaltet, ja eh zehn tausende male pro sekunde, d.h. bei höherer Eingangsspannung muss er einfach weniger lange an bleiben um auf die gleiche Leistung zu kommen.

zum eigentlichen Problem: am Ausgang gemessen sagt uns leider nichts über den zustand des akkus intern, ausser das er vermutlich leer ist, zum Schutz der ausgang abgeschaltet und die 6V sind nur Leckstrom sind weil das Multimeter mit 10 Megaohm internem wiederstand wirklich keine Last darstellt. ob jetzt eine zelle bei 2.99V ist und der akku nur mal geladen werden müsste , oder alle bei 0.6V und das ganze ding restmüll ist, kann man so nichts zu sagen.
müsste man mal schauen ob er Ladung Annimmt.

Um den rest ohne Akku zu testen brauchst eine Spannungsquelle die mindestens ca 35V liefert. ohne Kommunikation zum Akku wird der Controller einen Fehler werfen den man eventuell per custom firmware ignorieren kann.
Wichtig: wenn du den roller an einer anderen Spannungsquelle betreibst darfst du niemals die Bremse betätigen, dann versucht der Controller beim Bremsen die Energie wieder in den nicht vorhandenen Akku einzuspeisen und, da nichts den strom abnimmt, es steigt die Versorgungsspannung rapide an. Im zweifelsfall bis etwas kaputt geht.
Die Fehlerbeschreibung kann einfach überlastung oder ein gestorbener mosfet im controller sein wodurch in der Batterie der Kurzschlussschutz angegangen, oder oder oder.
Ich würde:
A: schauen ob ich mit dem multimeter einen Kurzschluss am controller messe (zwischen versorgung plus und minus, kann dauern bis die kondensatoren aufgeladen sind). alternativ auch mit strombegrenzung an einem Labornetzteil, falls vorhanden.
B: ein ladegerät besorgen und versuchen ihn aufzuladen. wobei eigentlich niemand einen roller der einfach ausgeht verkauft ohne das vorher zu testen, oder?

PS: gute Besserung!