- 20 Juni 2020
- 2.023
- 1.899
- E-Scooter
- G30D
- Telegram
- @Doragonnaito
Vorwort, was soll erreicht werden?
Dieser Umbau ist in erster Linie für eine höhere Geschwindigkeit des Rollers gedacht. Eine höhere Beschleunigung und bessere Bergauffahrt wird damit auch erzielt. Zusätzlich wird insgesamt eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit erreicht über eine längere Strecke. Eine Vergrößerung der Reichweite ist mit diesem Umbau nicht möglich.
Wer eine höhere Reichweite möchte, schaut sich den Guide an für das Verbauen eines Parallel geschalteten Zusatzakkus hier > Zusatzakku für Reichweite.
Zu diesem Beitrag auch bitte den Haftungsausschluss der Nutzungsbedingungen - Pkt.8 beachten!
Welche Geschwindigkeit kann ich erwarten?
Das kommt ganz auf den verbauten Motor in deinem G30D an.
Auf der "Fahrerseite" des Motors ist ein QR-Code und eine Seriennummer aufgedruckt.
Der ältere Motor hat die Nummer 6 am Anfang und wird mit diesem Umbau, bei vollen Akkus, 40km/h erreichen.
Der neuere Motor hat die Nummer 9 am Anfang und wird mit diesem Umbau bis zu 45km/h erreichen.
Beide angaben, sind die angezeigten Geschwindigkeiten auf dem Dashboard des Rollers.
Die tatsächlich erreichbare Geschwindigkeit des 9er Motors kann ich leider nicht Testen, da ich diesen Motor nicht besitze.
FAQ?!
Funktioniert die Akkuanzeige?
- Ja
Funktioniert das German Manouver?
- Ja, mit der Firmware die ich hier beschreibe schon.
Wird mir der Zusatzakku korrekt in den gängigen Apps gezeigt?
- Nein, die Akkuanzeige zeigt nur den Zustand des internen Akkus und auch die Watt Anzeige ist nicht akkurat so weit ich weiß.
Wie erkenne ich dann wann ich den Zusatzakku laden muss?
- Der Zusatzakku und der Interne Akku verbrauchen die verfügbare Kapazität also die mAh Synchron. Wenn also beide Akkus voll sind und du losfährst und zwischendurch in der App schaust wie viel %-te noch da sind, dann stimmt es was dort in mAh steht. Die Angabe der Rest-mAh gilt dann für den internen als auch für den externen Akku.
Wie lade ich den Roller auf mit diesem Zusatzakku?
- Es muss ein zweites Netzteil verwendet werden um den Zusatzakku zu Laden. Die originalen Ladeanschlüsse können nur den internen Akku laden, wenn der externe abgesteckt ist, es kann sonst zu einem defekt kommen.
Wenn ich Versuche zu laden geht mein Roller nicht an. Woran liegt das?
- Soweit mir bekannt ist lädt der Roller trotzdem auf, man bekommt nur keine Informationen dazu da der Stromkreis zum Controller und Dashboard unterbrochen ist, sobald der externe Akku ausgestreckt wird. Da es sich hier um eine Schaltung in Serie handelt, kann der Anschluss für den Zusatzakku mit einem "Überbrückungs-Stecker" versehen werden. Also einem Stecker der so gesehen einen "Kurzschluss" verursacht. Sobald so ein Stecker steckt, sollte der Roller ganz normal funktionieren und auch die Akkuanzeige beim Laden ist wieder zu sehen.
Kann ich mit dem Überbrückungsstecker auch normal auf 36V fahren?
- Ja
Kann ich auch Akkus mit mehr als 15.3Ah fahren?
- Ja, aber alles was nach den ersten 15.3Ah des Original Akkus noch im Zusatzakku übrig ist, wirst du nicht verbrauchen können, da du sonst den Original Akku beschädigst, zudem wird vermutlich das BMS den internen Akku abschalten, um diesen zu schützen.
Was passiert mit dem Strom der vom KERS kommt? Muss ich KERS deaktivieren?
- Nein, KERS beeinflusst das System nicht kann anbleiben und normal verwendet werden. Zumindest ist mir nichts gegenteiliges bekannt oder aufgefallen bei meinen eigenen Tests. Ich bin aus 42km/h nur mit KERS zum Stehen gekommen ohne Probleme.
Vorbereitungen und Materialiste
Der Roller muss vor dem Umbau mit einer CFW beschrieben werden. Diese vermeidet es das der Roller sich über die gestiegene Voltzahl des Zusatzakkus beschwert und nicht fährt oder sich ausschalten lässt. Wenn der Zusatzakku ohne die vorherige Installation der Firmware angesteckt wird, geht der Roller von selbst an und lässt sich in diesem Zustand nicht mit einer Firmware bespielen oder Ausschalten. Es hilft dann nur den Akku abzustecken.
Die Arbeitsfläche oder ähnliches (Ständer etc.) sollte es erlauben bei geöffneter Unterseite des Rollers in unmittelbarer nähe zu löten, da ich hier einen Stecker erst anlöten kann, nachdem das Kabel im Roller verlegt wurde. Ich habe darauf verzichtet an dem Verbindungsrohr zwischen Roller-Deck und Lenker zu bohren und verwende nur vorhandene Öffnungen.
Benötigte Vorkenntnisse:
Firmware flashen beim G30D
Löten von Kabeln und Steckern für saubere stabile Verbindungen
Grundverständnis der Akkutechnologie zur korrekten Auswahl des Zusatzakkus
Benötigte Materialien für den Umbau:
Schraubendreher oder Akkuschrauber mit T15 Security TORX Bit
Schrumpfschlauch oder Isolierband
12AWG Silikonkabel 2 Meter
XT60 Stecker und Buchsen, lieber mehr als weniger. Wenn mal einer abraucht hat man lieber Ersatz da, 10 Paare sind nicht soo teuer.
Abisolierwerkzeug
Seitenschneider
Ein Lötkolben mit ausreichend Leistung, 12AWG leiten die Wärme gut weiter und sind schwierig zu erhitzen. 30 Watt Lötkolben empfehlenswert. Ich habe zb. gute erfahrungen mit meinen ERSA gemacht.
Lötzinn mit Flussmittel
3. Hand als Löthilfe
Kabelbinder
Eine Akkutasche
Mir wurde zugetragen das es ggf. zum defekt des Motorcontrollers kommen kann, wenn der Zusatzakku einen BMS besitzt welcher die KERS-Energie nicht vernünftig verarbeitet. Daher hier meine Empfehlung dazu:
Verwendet nur Akkus bei welchen ihr das BMS ausschließlich zum Laden verwendet und schließt den Akku ohne BMS am Roller an, also verwendet nicht den Output des BMS, sondern verbindet direkt den Akku. Das BMS-Board dient dann nur als "Ladeboard". Verwendet daher nur Akkus die einem dauerhaften Entladestrom von mindestens 35A oder besser 50A-60A standhalten und welche zweifelsfrei eine gute Qualität haben. Zellen von LG, Samsung und Panasonic gehören zb. dazu. Ich selbst verwende LG M26 18650 Zellen.
Es muss ein Akkupack mit mindestens 15.3Ah (15300mAh) Kapazität sein.
Es muss ein Akkupack mit 3S sein und maximal 12.6V in geladenem zustand.
Ich habe für meinen Umbau Akkus aus alten Laptops entnommen und mit einem Punktschweißgerät und Nickelstreifen verbunden. Da diese Möglichkeit aber nicht jeder hat, würde ich am ehesten empfehlen 3x 3S 5100mAh LiPo's parallel zu verbinden, um einen 3S 15300mAh LiPo zu erzeugen. Dieser kann mit einem "Parallel Charging Board" an einem herkömmlichen Modellbau-Ladegerät geladen werden. Natürlich ist dies sehr umständlich und deswegen würde ich auf den bekannten China-Portalen nach einem 16-20Ah 3S Akkupack Ausschau halten bei dem mindestens 18 Zellen verbaut wurden, also 3S6P. Dort ist die Wahrscheinlichkeit am höchsten das diese Akkus tatsächlich die angegebene Kapazität haben. Siehe auch die Akku-Knowledgebase hier im Forum.
Der Umbau selbst
Wie bereits oben erwähnt muss zuerst eine Firmware geflasht werden, sonst gibt es später Probleme mit Fehlercodes beim Roller und er lässt sich dann auch nicht mehr Flashen, während der Fehlercode anzeige.
Der Generator, den ich in den Bildern verwendet habe ist dieser:
Basics:
Power&Speed
Advanced
Finished
Sobald Ihr die Einstellungen alle wie in den Bildern zu sehen gesetzt habt, geht es ans Flashen. Das macht Ihr ganz normal über die Xiaoflasher/NineFlasher App.
Wenn Ihr die Firmware geflasht habt geht es weiter mit der...
Hardwaremodifikation
In diesem Abschnitt werden die Kabel vorbereitet und der Adapter gelötet. Ich habe meinen eigenen Seriellen Adapter mit XT60-Steckern und 12AWG-Kabeln gelötet, weil ich die Materialien da hatte und ich dann überall das gleiche Kabel habe. Ihr könnt auch einen Adapter für diesen zweck fertig kaufen jedoch sollte dieser möglichst auch 12AWG Kabel verwenden. Bei dem Versandhandel mit dem einem Tropenwald ähnelnden Namen werdet ihr bestimmt fündig.
Das fertige Adapterkabel sollte so aufgebaut sein:
Sobald der Adapter fertig ist, brauchen wir noch ein Verlängerungskabel damit der Zusatzakku außen am Roller in der Tasche verstaut werden kann. Wenn ihr nur 2 Meter Kabel hattet, nehmt einfach das restliche Kabel und schneidet es in 2 gleich lange Stücke. Nun Lötet ihr eine XT60 Buchse an das eine ende und lasst das Kabel dann erstmal liegen.
Nun öffnen wir mal den Roller.
Dazu dreht ihr alle T15-Security TORX Schrauben auf der Unterseite lose und nehmt dann die komplette Plastik Abdeckung ab. Dort seht ihr nun Primär eine große schwarze Box und das ist der Akku. Links und rechts vom Akku sind mit so kleinen Schaumstoff Klötzchen einige Kabel gesichert. Nehmt diese Schaumstoffteile einmal raus und passt auf dabei keine Kabel abzureißen. Ihr Sucht nun nach einem Kabel welches aus dem Akku geht mit einem abgeklebten XT60 Stecker dran.
Der Aufkleber auf dem Stecker ist die Garantie für den Roller, zieht ihr den Aufkleber ab, was ihr für diesen Umbau müsst, dann erlischt eure Herstellergarantie mit ziemlicher Sicherheit. Entfernt also den Aufkleber, wenn ihr das akzeptiert und trennt die Verbindung zwischen Akku und Controller. In die Buchse vom Controller könnt ihr schon mal den Stecker vom Adapter einstecken, den brauchen wir gleich für einen Test.
Nun brauchen wir das angefangene Verlängerungskabel mit der Buchse dran, einen weiteren Stecker und den Lötkolben nochmal. An dem Verbindungsrohr zwischen Roller-Deck und Lenker ist ein Kabel, welches durch eine Gummidichtung in den Rahmen geht. Das Kabel ist vom Dashboard und sollte möglichst vorsichtig behandelt werden. Versucht also die Gummidichtung vorsichtig aus dem Rohr zu ziehen. Dann habt ihr Platz für euer Verlängerungskabel.
Damit ihr dort euer Kabel durch bekommt, müsst ihr von der anderen Seite noch ein Schaumgummistück entfernen.
Meine "Dichtung" hat bereits einen zusätzlichen Einschnitt damit man die Kabel später besser durch bekommt. Damit ihr die Kabel durch das Rohr ziehen könnt, müsst ihr euch durch einen weichen weißen "Bauschaum" arbeiten. Der geht aber leicht raus. Ich habe meinen mit einem Kugelschreiber durchstochen und konnte mit etwas fummeln meine Kabel verlegen. Zieht das Verlängerungskabel so tief in den Roller das ihr außen noch ungefähr 15cm Kabel übrig habt, damit ihr später nicht zu wenig hab, um euren Akku zu erreichen.
Nun wo ihr euer Kabel durch den Roller gezogen habt könnt ihr unter Beachtung der korrekten Polarität euren Stecker ans andere Ende anlöten.
Wenn alles befolgt wurde, sollte euer Setup nun so aussehen:
Adapter ist fertig und steckt im Controller.
Original Akku ist ausgesteckt.
Zusatzakku ist ausgesteckt.
Verlängerungskabel ist fertig verlegt und ausgesteckt.
Prüft zum jetzigen Zeitpunkt noch einmal alle eure Polaritäten und ob diese stimmen. Ich habe fast einen Kurzschluss verursacht weil, ich einen Stecker falsch herum hatte am Adapter. Die Bilder zeigen den funktionierenden Adapter, welcher momentan bei mir eingebaut ist.
Nun kommen wir zu einem Test. Anders als bei einer parallelen Schaltung von Akkus muss hier kein Spannungsunterschied beachtet werden, es sollte jedoch die Kapazität des externen Akkus höher liegen oder gleich sein wie die des internen Akkus. Jetzt für den Test ist das aber sogar auch egal, wir werden kaum Energie abrufen.
Steckt nun in den angeschlossenen Adapter beide Akkus ein, den einen über das Verlängerungskabel. Die Reihenfolge spielt dabei keine Rolle es kann jedoch vorkommen das aufgrund des Spannungsunterschiedes zu den Kondensatoren auf dem Controller es ein bisschen knallt oder funken im Stecker entstehen, das ist völlig normales verhalten und sollte keine Schäden hinterlassen.
Wenn nun beide Akkus angeschlossen sind und nichts weiter passiert ist könnt ihr nun euren Roller einmal am Dashboard einschalten. Wenn der Roller normal angeht ist alles so weit schon mal gut. Kommen wir zum letzten Schritt.
Prüfen der Akkuanzeige
Jetzt wo euer Roller an ist, schaut direkt einmal, ob ihr eine Akkuanzeige habt. Wenn ihr eine Akkuanzeige habt dann ist alles richtig und Ihr seit fertig, geht zum letzten Schritt hier in der Anleitung. Wenn ihr keine Akkuanzeige habt, keine Panik.
Schaltet den Roller einmal wieder aus, trennt nun beide Akkus und tauscht die Stecker. Also steckt den Zusatzakku an den Anschluss am Adapter wo vorher der Originalakku war und andersrum, steckt den Originalakku an den Anschluss am Adapter an, welchem vorher der Zusatzakku war. Auch hier kann es wieder knallen, einfach nicht erschrecken.
Schaltet den Roller wieder ein, ihr solltet nun eine normale Akkuanzeige haben und seit dann auch Fertig.
Der letzte Schritt!
Ihr habt den Umbau nun fast fertig. Verlegt die zusätzlichen Kabel, ohne diese zu sehr zu knicken, im Inneren des Rollers und steckt sowohl die Ovale Dichtung ins Rohr und auch die beiden kleinen Klötzchen wieder neben den Akku und fixiert damit etwas die Kabel. Durch den Adapter und die zusätzlichen Kabel ist leider etwas Kabelsalat im Roller entstanden. Verlegt alles so das die Bodenabdeckung, ohne Kabel damit runterzudrücken, montiert werden kann.
Steckt den Zusatzakku außen ab damit dieser beim Zuschrauben und aufrichten des Rollers nicht fällt oder anderweitig beschädigt wird und schraubt die Bodenplatte des Rollers wieder fest.
Wenn der Roller wieder auf eigenen Rädern steht dann könnt ihr die Akkutasche modifizieren und den Akku befestigen. Ich habe direkt auf der Höhe wo das Kabel rauskommt auf der Rückseite der Tasche ein Loch gebohrt und das Kabel ins Innere gelegt. Mit dem Anti-Rutsch-Band aus der Einkaufsliste zusammen kann man die Tasche wirklich sicher am Rohrstück befestigen.
Testet euren Roller auf einem Privatgelände und habt Spaß mit dieser Modifikation. Beachtet auch das FAQ am Anfang der Anleitung, wenn ihr noch Fragen habt. Wenn es dort nicht steht, fragt mich auf Telegram, vielleicht kann ich helfen.
Grüße
Doragonnaito (@Doragonnaito bei Telegram)
Dieser Umbau ist in erster Linie für eine höhere Geschwindigkeit des Rollers gedacht. Eine höhere Beschleunigung und bessere Bergauffahrt wird damit auch erzielt. Zusätzlich wird insgesamt eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit erreicht über eine längere Strecke. Eine Vergrößerung der Reichweite ist mit diesem Umbau nicht möglich.
Wer eine höhere Reichweite möchte, schaut sich den Guide an für das Verbauen eines Parallel geschalteten Zusatzakkus hier > Zusatzakku für Reichweite.
Zu diesem Beitrag auch bitte den Haftungsausschluss der Nutzungsbedingungen - Pkt.8 beachten!
Welche Geschwindigkeit kann ich erwarten?
Das kommt ganz auf den verbauten Motor in deinem G30D an.
Auf der "Fahrerseite" des Motors ist ein QR-Code und eine Seriennummer aufgedruckt.
Der ältere Motor hat die Nummer 6 am Anfang und wird mit diesem Umbau, bei vollen Akkus, 40km/h erreichen.
Der neuere Motor hat die Nummer 9 am Anfang und wird mit diesem Umbau bis zu 45km/h erreichen.
Beide angaben, sind die angezeigten Geschwindigkeiten auf dem Dashboard des Rollers.
Die tatsächlich erreichbare Geschwindigkeit des 9er Motors kann ich leider nicht Testen, da ich diesen Motor nicht besitze.
FAQ?!
Funktioniert die Akkuanzeige?
- Ja
Funktioniert das German Manouver?
- Ja, mit der Firmware die ich hier beschreibe schon.
Wird mir der Zusatzakku korrekt in den gängigen Apps gezeigt?
- Nein, die Akkuanzeige zeigt nur den Zustand des internen Akkus und auch die Watt Anzeige ist nicht akkurat so weit ich weiß.
Wie erkenne ich dann wann ich den Zusatzakku laden muss?
- Der Zusatzakku und der Interne Akku verbrauchen die verfügbare Kapazität also die mAh Synchron. Wenn also beide Akkus voll sind und du losfährst und zwischendurch in der App schaust wie viel %-te noch da sind, dann stimmt es was dort in mAh steht. Die Angabe der Rest-mAh gilt dann für den internen als auch für den externen Akku.
Wie lade ich den Roller auf mit diesem Zusatzakku?
- Es muss ein zweites Netzteil verwendet werden um den Zusatzakku zu Laden. Die originalen Ladeanschlüsse können nur den internen Akku laden, wenn der externe abgesteckt ist, es kann sonst zu einem defekt kommen.
Wenn ich Versuche zu laden geht mein Roller nicht an. Woran liegt das?
- Soweit mir bekannt ist lädt der Roller trotzdem auf, man bekommt nur keine Informationen dazu da der Stromkreis zum Controller und Dashboard unterbrochen ist, sobald der externe Akku ausgestreckt wird. Da es sich hier um eine Schaltung in Serie handelt, kann der Anschluss für den Zusatzakku mit einem "Überbrückungs-Stecker" versehen werden. Also einem Stecker der so gesehen einen "Kurzschluss" verursacht. Sobald so ein Stecker steckt, sollte der Roller ganz normal funktionieren und auch die Akkuanzeige beim Laden ist wieder zu sehen.
Kann ich mit dem Überbrückungsstecker auch normal auf 36V fahren?
- Ja
Kann ich auch Akkus mit mehr als 15.3Ah fahren?
- Ja, aber alles was nach den ersten 15.3Ah des Original Akkus noch im Zusatzakku übrig ist, wirst du nicht verbrauchen können, da du sonst den Original Akku beschädigst, zudem wird vermutlich das BMS den internen Akku abschalten, um diesen zu schützen.
Was passiert mit dem Strom der vom KERS kommt? Muss ich KERS deaktivieren?
- Nein, KERS beeinflusst das System nicht kann anbleiben und normal verwendet werden. Zumindest ist mir nichts gegenteiliges bekannt oder aufgefallen bei meinen eigenen Tests. Ich bin aus 42km/h nur mit KERS zum Stehen gekommen ohne Probleme.
Vorbereitungen und Materialiste
Der Roller muss vor dem Umbau mit einer CFW beschrieben werden. Diese vermeidet es das der Roller sich über die gestiegene Voltzahl des Zusatzakkus beschwert und nicht fährt oder sich ausschalten lässt. Wenn der Zusatzakku ohne die vorherige Installation der Firmware angesteckt wird, geht der Roller von selbst an und lässt sich in diesem Zustand nicht mit einer Firmware bespielen oder Ausschalten. Es hilft dann nur den Akku abzustecken.
Die Arbeitsfläche oder ähnliches (Ständer etc.) sollte es erlauben bei geöffneter Unterseite des Rollers in unmittelbarer nähe zu löten, da ich hier einen Stecker erst anlöten kann, nachdem das Kabel im Roller verlegt wurde. Ich habe darauf verzichtet an dem Verbindungsrohr zwischen Roller-Deck und Lenker zu bohren und verwende nur vorhandene Öffnungen.
Benötigte Vorkenntnisse:
Firmware flashen beim G30D
Löten von Kabeln und Steckern für saubere stabile Verbindungen
Grundverständnis der Akkutechnologie zur korrekten Auswahl des Zusatzakkus
Benötigte Materialien für den Umbau:
Schraubendreher oder Akkuschrauber mit T15 Security TORX Bit
Schrumpfschlauch oder Isolierband
12AWG Silikonkabel 2 Meter
XT60 Stecker und Buchsen, lieber mehr als weniger. Wenn mal einer abraucht hat man lieber Ersatz da, 10 Paare sind nicht soo teuer.
Abisolierwerkzeug
Seitenschneider
Ein Lötkolben mit ausreichend Leistung, 12AWG leiten die Wärme gut weiter und sind schwierig zu erhitzen. 30 Watt Lötkolben empfehlenswert. Ich habe zb. gute erfahrungen mit meinen ERSA gemacht.
Lötzinn mit Flussmittel
3. Hand als Löthilfe
Kabelbinder
Eine Akkutasche
Mir wurde zugetragen das es ggf. zum defekt des Motorcontrollers kommen kann, wenn der Zusatzakku einen BMS besitzt welcher die KERS-Energie nicht vernünftig verarbeitet. Daher hier meine Empfehlung dazu:
Verwendet nur Akkus bei welchen ihr das BMS ausschließlich zum Laden verwendet und schließt den Akku ohne BMS am Roller an, also verwendet nicht den Output des BMS, sondern verbindet direkt den Akku. Das BMS-Board dient dann nur als "Ladeboard". Verwendet daher nur Akkus die einem dauerhaften Entladestrom von mindestens 35A oder besser 50A-60A standhalten und welche zweifelsfrei eine gute Qualität haben. Zellen von LG, Samsung und Panasonic gehören zb. dazu. Ich selbst verwende LG M26 18650 Zellen.
Es muss ein Akkupack mit mindestens 15.3Ah (15300mAh) Kapazität sein.
Es muss ein Akkupack mit 3S sein und maximal 12.6V in geladenem zustand.
Ich habe für meinen Umbau Akkus aus alten Laptops entnommen und mit einem Punktschweißgerät und Nickelstreifen verbunden. Da diese Möglichkeit aber nicht jeder hat, würde ich am ehesten empfehlen 3x 3S 5100mAh LiPo's parallel zu verbinden, um einen 3S 15300mAh LiPo zu erzeugen. Dieser kann mit einem "Parallel Charging Board" an einem herkömmlichen Modellbau-Ladegerät geladen werden. Natürlich ist dies sehr umständlich und deswegen würde ich auf den bekannten China-Portalen nach einem 16-20Ah 3S Akkupack Ausschau halten bei dem mindestens 18 Zellen verbaut wurden, also 3S6P. Dort ist die Wahrscheinlichkeit am höchsten das diese Akkus tatsächlich die angegebene Kapazität haben. Siehe auch die Akku-Knowledgebase hier im Forum.
Der Umbau selbst
Wie bereits oben erwähnt muss zuerst eine Firmware geflasht werden, sonst gibt es später Probleme mit Fehlercodes beim Roller und er lässt sich dann auch nicht mehr Flashen, während der Fehlercode anzeige.
Der Generator, den ich in den Bildern verwendet habe ist dieser:
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Power&Speed
Advanced
Finished
Sobald Ihr die Einstellungen alle wie in den Bildern zu sehen gesetzt habt, geht es ans Flashen. Das macht Ihr ganz normal über die Xiaoflasher/NineFlasher App.
Wenn Ihr die Firmware geflasht habt geht es weiter mit der...
Hardwaremodifikation
In diesem Abschnitt werden die Kabel vorbereitet und der Adapter gelötet. Ich habe meinen eigenen Seriellen Adapter mit XT60-Steckern und 12AWG-Kabeln gelötet, weil ich die Materialien da hatte und ich dann überall das gleiche Kabel habe. Ihr könnt auch einen Adapter für diesen zweck fertig kaufen jedoch sollte dieser möglichst auch 12AWG Kabel verwenden. Bei dem Versandhandel mit dem einem Tropenwald ähnelnden Namen werdet ihr bestimmt fündig.
Das fertige Adapterkabel sollte so aufgebaut sein:
Sobald der Adapter fertig ist, brauchen wir noch ein Verlängerungskabel damit der Zusatzakku außen am Roller in der Tasche verstaut werden kann. Wenn ihr nur 2 Meter Kabel hattet, nehmt einfach das restliche Kabel und schneidet es in 2 gleich lange Stücke. Nun Lötet ihr eine XT60 Buchse an das eine ende und lasst das Kabel dann erstmal liegen.
Nun öffnen wir mal den Roller.
Dazu dreht ihr alle T15-Security TORX Schrauben auf der Unterseite lose und nehmt dann die komplette Plastik Abdeckung ab. Dort seht ihr nun Primär eine große schwarze Box und das ist der Akku. Links und rechts vom Akku sind mit so kleinen Schaumstoff Klötzchen einige Kabel gesichert. Nehmt diese Schaumstoffteile einmal raus und passt auf dabei keine Kabel abzureißen. Ihr Sucht nun nach einem Kabel welches aus dem Akku geht mit einem abgeklebten XT60 Stecker dran.
Der Aufkleber auf dem Stecker ist die Garantie für den Roller, zieht ihr den Aufkleber ab, was ihr für diesen Umbau müsst, dann erlischt eure Herstellergarantie mit ziemlicher Sicherheit. Entfernt also den Aufkleber, wenn ihr das akzeptiert und trennt die Verbindung zwischen Akku und Controller. In die Buchse vom Controller könnt ihr schon mal den Stecker vom Adapter einstecken, den brauchen wir gleich für einen Test.
Nun brauchen wir das angefangene Verlängerungskabel mit der Buchse dran, einen weiteren Stecker und den Lötkolben nochmal. An dem Verbindungsrohr zwischen Roller-Deck und Lenker ist ein Kabel, welches durch eine Gummidichtung in den Rahmen geht. Das Kabel ist vom Dashboard und sollte möglichst vorsichtig behandelt werden. Versucht also die Gummidichtung vorsichtig aus dem Rohr zu ziehen. Dann habt ihr Platz für euer Verlängerungskabel.
Damit ihr dort euer Kabel durch bekommt, müsst ihr von der anderen Seite noch ein Schaumgummistück entfernen.
Meine "Dichtung" hat bereits einen zusätzlichen Einschnitt damit man die Kabel später besser durch bekommt. Damit ihr die Kabel durch das Rohr ziehen könnt, müsst ihr euch durch einen weichen weißen "Bauschaum" arbeiten. Der geht aber leicht raus. Ich habe meinen mit einem Kugelschreiber durchstochen und konnte mit etwas fummeln meine Kabel verlegen. Zieht das Verlängerungskabel so tief in den Roller das ihr außen noch ungefähr 15cm Kabel übrig habt, damit ihr später nicht zu wenig hab, um euren Akku zu erreichen.
Nun wo ihr euer Kabel durch den Roller gezogen habt könnt ihr unter Beachtung der korrekten Polarität euren Stecker ans andere Ende anlöten.
Wenn alles befolgt wurde, sollte euer Setup nun so aussehen:
Adapter ist fertig und steckt im Controller.
Original Akku ist ausgesteckt.
Zusatzakku ist ausgesteckt.
Verlängerungskabel ist fertig verlegt und ausgesteckt.
Prüft zum jetzigen Zeitpunkt noch einmal alle eure Polaritäten und ob diese stimmen. Ich habe fast einen Kurzschluss verursacht weil, ich einen Stecker falsch herum hatte am Adapter. Die Bilder zeigen den funktionierenden Adapter, welcher momentan bei mir eingebaut ist.
Nun kommen wir zu einem Test. Anders als bei einer parallelen Schaltung von Akkus muss hier kein Spannungsunterschied beachtet werden, es sollte jedoch die Kapazität des externen Akkus höher liegen oder gleich sein wie die des internen Akkus. Jetzt für den Test ist das aber sogar auch egal, wir werden kaum Energie abrufen.
Steckt nun in den angeschlossenen Adapter beide Akkus ein, den einen über das Verlängerungskabel. Die Reihenfolge spielt dabei keine Rolle es kann jedoch vorkommen das aufgrund des Spannungsunterschiedes zu den Kondensatoren auf dem Controller es ein bisschen knallt oder funken im Stecker entstehen, das ist völlig normales verhalten und sollte keine Schäden hinterlassen.
Wenn nun beide Akkus angeschlossen sind und nichts weiter passiert ist könnt ihr nun euren Roller einmal am Dashboard einschalten. Wenn der Roller normal angeht ist alles so weit schon mal gut. Kommen wir zum letzten Schritt.
Prüfen der Akkuanzeige
Jetzt wo euer Roller an ist, schaut direkt einmal, ob ihr eine Akkuanzeige habt. Wenn ihr eine Akkuanzeige habt dann ist alles richtig und Ihr seit fertig, geht zum letzten Schritt hier in der Anleitung. Wenn ihr keine Akkuanzeige habt, keine Panik.
Schaltet den Roller einmal wieder aus, trennt nun beide Akkus und tauscht die Stecker. Also steckt den Zusatzakku an den Anschluss am Adapter wo vorher der Originalakku war und andersrum, steckt den Originalakku an den Anschluss am Adapter an, welchem vorher der Zusatzakku war. Auch hier kann es wieder knallen, einfach nicht erschrecken.
Schaltet den Roller wieder ein, ihr solltet nun eine normale Akkuanzeige haben und seit dann auch Fertig.
Der letzte Schritt!
Ihr habt den Umbau nun fast fertig. Verlegt die zusätzlichen Kabel, ohne diese zu sehr zu knicken, im Inneren des Rollers und steckt sowohl die Ovale Dichtung ins Rohr und auch die beiden kleinen Klötzchen wieder neben den Akku und fixiert damit etwas die Kabel. Durch den Adapter und die zusätzlichen Kabel ist leider etwas Kabelsalat im Roller entstanden. Verlegt alles so das die Bodenabdeckung, ohne Kabel damit runterzudrücken, montiert werden kann.
Steckt den Zusatzakku außen ab damit dieser beim Zuschrauben und aufrichten des Rollers nicht fällt oder anderweitig beschädigt wird und schraubt die Bodenplatte des Rollers wieder fest.
Wenn der Roller wieder auf eigenen Rädern steht dann könnt ihr die Akkutasche modifizieren und den Akku befestigen. Ich habe direkt auf der Höhe wo das Kabel rauskommt auf der Rückseite der Tasche ein Loch gebohrt und das Kabel ins Innere gelegt. Mit dem Anti-Rutsch-Band aus der Einkaufsliste zusammen kann man die Tasche wirklich sicher am Rohrstück befestigen.
Testet euren Roller auf einem Privatgelände und habt Spaß mit dieser Modifikation. Beachtet auch das FAQ am Anfang der Anleitung, wenn ihr noch Fragen habt. Wenn es dort nicht steht, fragt mich auf Telegram, vielleicht kann ich helfen.
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