10s auf 13s Umbau (G30 auf Legend „Lite“)

19 September 2020
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E-Scooter
Legend "Lite"
Wie schon mal in der Reichweitentabelle erwähnt, stecken in meinem Legend aktuell diese Akkus:
  • 10.4 Ah
  • 10.4 Ah mit Rahmenerhöhung im Trittbrett
  • 19.6 Ah an der Lenkstange
In Summe: 40.4 Ah. Gibt zuverlässig 100km, vllt auch 120+km.

Übrig ist noch mein 10s7p Akku für den G30D mit 33.95 Ah. Der liegt schon bald ein halbes Jahr nutzlos rum. Ich habe aber vor, ihn an meinen Legend anzupassen, also 3*7 Zellen hinzuzufügen und das BMS auszutauschen.

Da fällt mir ein, dass ich ja nicht sofort meine beiden Lite-Akkus verscherbeln muss. Davor kann noch eine Rekordfahrt stattfinden. Also:
  • 19.6 Ah an der Lenkstange
  • 33.95 Ah im Trittbrett
  • 10.4 Ah im Rucksack
  • 10.4 Ah im Rucksack
In Summe 74,35 Ah. Alle 10Ah kommen mindestens 25km Reichweite zusammen.

ALSO
MINDESTENS
185,9km

Weiter geht es hier bald gemütlich und langsam mit dem Akkubau.

The ride never ends!
 
a.PNG

b.PNG

Hier zu sehen:
-grün: Die Akkuwanne des Legend Lite, vom hinteren Ende bis zum Controller
-blau: durch einen Spacer zusätzlich gewonnenes Volumen
-Der 10s7p-Akku aus LG INR21700-M50 Zellen
-3*7 geplante zusätzliche Zellen LG INR21700-M50LT

Ich hoffe das BMS gibt mir keinen Einlauf für so eine Aktion, aber die LT waren signifikant billiger auf nkon.
Mein Plan ist es, alles vorher per Hand zu top-balancen und dann das BMS anzuschließen. Evtl. verschenke ich ein paar mAh untenrum. Aber so tief entlade ich nur ein mal zur Rekordfahrt und dann nie wieder.
Der vorhandene Akku hat seine internen Drähte an den Seiten. Da wird kein Platz mehr sein, die Drähte würden stark in die Zellen drücken. Beim G30D ging das, denn da waren die Seiten des Akkuschachtes ausgehöhlt. Die Verdrahtung wird nach oben bzw. unten wandern.
 
Der Akku wird quasi "aufgestockt", oder eher: unterkellert. Wenn ich die Balancingkontakte, die aktuell von B0=Pack-Minus bis B10=Pack+Plus nicht umbenenne, wird der Akku nach der Aktion von B-3 bis B+10 gehen.

Hier das Subjekt in nackt:
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Die Story zu dem hier gibt es dort wo sich e-Scooter treffen (ihr wisst schon - Portfolio muss diversifiziert sein)

Bis 11s hab ich schon mal gezeichnet, 2s sind noch TODO:
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Der Akku verliert damit leider etwas an Eleganz. Gerne würde ich einen ganz neuen Akku bauen und den hier einfach liquidieren - nur ist die Zahlungsbereitschaft dafür erfahrungsgemäß enttäuschend - und so recycle ich eben selbst.

naufklappen.webp

Die Nickelsteifen, die zuvor seitlich langgingen, sollen raufgeklappt werden und mit einem dicken Kabel verlötet werden.
Der vorhandene Akku hat seine internen Drähte an den Seiten. Da wird kein Platz mehr sein, die Drähte würden stark in die Zellen drücken. Beim G30D ging das, denn da waren die Seiten des Akkuschachtes ausgehöhlt. Die Verdrahtung wird nach oben bzw. unten wandern.

Bei meinem "3L-Wild-Man" Zusatzakku habe ich gute Erfahrungen mit 3D-gedruckter Hartschale statt Schrumpfschlauch und Fischpapier gemacht. Dieser Akku wird auch Hartschale bekommen. Es wird Aussparungen eben genau für die Verkabelung geben, sodass die nicht so gepresst wird.
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Alle Zellenhalter sind damit fertig gezeichnet und befinden sich nun im Druck.
kabelung.webp
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Die Balancingkabel kommen alle in ein Loch, wo aktuell das G30 Max BMS sitzt. von dort kann nach oben und unten verteilt werden. So kann ich vermeiden, dass sich die Kabel oben und unten Kreuzen, was den Akku direkt viel dicker machen würde.
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Die 3s-Batterie schmiegt sich um den 10s Akku herum und nutzt an beiden Enden die "überflüssigen" Schrauben zur Befestigung. Tja, so richtig Glück gehabt, dass es gerade so auf geht und in den Legend-Akkukasten passen wird (hoffentlich). Für die gesamte Verkabelung hätte ich AWG12 angesetzt.

Da kann ich schon mal die Vorher-Gallerie rauskramen. Hilft auch bei der räumlichen Vorstellung für alle, die daheim mitspielen! imgur.com/a/LISZmcA
 
Hartschale aus 4 Teilen mit Positionierungsnuten und integrierten Kabelkanalgängen. Mein Anspruch war, dass keine Zelle ohne Stütze "in der Luft hängt". Dann kommt da einfach Paketband über die Schlitze. Das ist völlig OK, schnell, billig und hält. Ganz am Ende evtl. von Shrinkwrap, damit es wasserabweisend wird. 3D-Drucke saugen sich nämlich mit Wasser voll und halten die Luftfeuchte dadurch lange hoch.
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Den Akku habe ich zerrupft. Da blutet das Herz doch ein bisschen, aber ein erfolgreiches Projekt heilt sicher alle Wunden. Immerhin schaute drinnen alles 1A top und neu aus.
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Der 10s Akku wird mit einer Glühbirne auf die Fabrikspannung der neuen Zellen entladen, damit es beim Zusammenbau halbwegs balanciert sein wird.

Sneak Peek: Dual-Motor hab ich auch vor. Alle Teile sind da, insbesondere nochmals die ganze Legend-Elektronik, sodass ich alles einfach auf meinen Tisch schmeißen kann während der Legend fahrtüchtig bleibt.
 
Die Bolzen waren für die Ewigkeit gedacht. Darum hatte ich die Muttern mit je einem Tropfen Sekundenkleber an die Schrauben "gesichert". Jetzt war "ewig" nur leider kürzer als erwartet und es ist völlig unmöglich das wieder abzuschrauben. Kenn jemand ein Lösungsmittel, dass Sekundenkleber völlig verflüssigt? Aceton kann es nicht. Der Kleber ist in die Gewindegänge gekrochen und dort offenbar gewachsen. Mit extremer Gewalt kann ich bei einer Testschraube die Mutter abschrauben - dann kommen glasklare Sekundenklebersplitter aus dem Gewinde raus. Die Verbindung ist echt so stark, als hätte die Schraube zwei Köpfe.
 
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Da fällt mir nur noch als Lösung Hitze oder Wasserstoffperoxid ein.
Die Bolzen/Muttern ordentlich erhitzen sollte aber schon genügen. Aber ob du da so mit Hitze ran kannst :unsure:
 
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Hitze hätte ich nur bis 70°C frei gehabt - dann schmilzt der 3D-Druck. Sonst hatte ich fast schon aufbohren vor.

Aber Zeit war die geheime Zutat neben Aceton, Spiritus und Öl :)
Aceton muss man andauernd neu draufschmieren, am besten drin Baden, weil es sofort verdunstet und nicht einzieht.
Hab's abschrauben können. Zum Glück war es nur je ein tropfen Sekundenkleber stirnseitig - bei meiner M8 Testschraube hab ich die ganze Mutter vollgegossen und das bekomme ich wohl auch nicht mehr zerstörungsfrei ab.
 
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Es passt! Den L-Akku kann ich jetzt separat schweißen.

Übrigens klebe ich alles Metall am Akku mit Kreppband ab, wenn ich schweiße oder löte. Nur für den fall, dass mir ein Nickelstreifen oder Werkzeug runterfällt.

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Hier eine der drei Schrauben, die den L-Akku am ehemaligen Akku dranhalten. Damit die kraftschlüssig fest gezogen werden kann, drucke ich noch eine passende schwarze Hülse wie bei den anderen Schrauben.

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Die Hälfte vom Hardcase passt schon mal. Das Hardcase hat dicke Böden und dünne Wände. In den Böden sind "Ausfräsungen", in denen die Verkabelung Platz finden soll (wie zuvor erwähnt).

Die Zellen haben dieselbe Farbe wie Sunlu PETG grau ;)
 
Aber Zeit war die geheime Zutat neben Aceton, Spiritus und Öl
Automatikgetriebeöl gibt mit Aceton ganz allgemein ein sehr effektives Kriechöl. Ohne Aceton leistet es auch als Schneidöl z.B. beim Bohren gute Dienste.

Welch ein Projekt!👍
Ich würde aber bei der Aktion noch darüber nachdenken, den im Legend verwendeten Steckern und besonders den Kabeln an der Ladesteckdose ein Upgrade zu verpassen.
 
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