Das leidige Radweg-Thema... was tut ihr / würdet ihr tun?

5 Juli 2021
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E-Scooter
Xiaomi Mi Pro2
Mir ist klar, dass man rein rechtlich auf Radwegen fahren muss, und dass es verschiedene Arten davon gibt: Blaues Schild für Radfahrer und Fußgänger gemeinsam, blaues Schild Radfahrer und Fußgänger getrennt, Fahrrad-Seitenstreifen mit durchgezogener Linien, Fahrrad-Seitenstreifen mit gestrichelter Linien etc.

In meiner Heimatstadt ist es nun aber so, dass Radwege oder -Streifen alle paar hundert Meter in Gehwege übergehen, die für Fahrräder freigegeben sind (und auch umgekehrt). Teilweise sind auf diesen Gehwegen dann rot markierte Streifen fürs Radfahren, teilweise nicht. Fahrt ihr da mit dem Roller auch einfach lang, obwohl es genaugenommen verboten ist? Es wäre teilweise absurd gefährlich, bei so einer Situation plötzlich auf die Straße zu wechseln, teilweise ist es auch gar nicht möglich. Hier am nächsten Einkaufszentrum führt der Fahrrad-Seitenstreifen unvermittelt auf den Gehweg und man kann weder über einen Park (wieder für Fahrräder freigegeben) weiter fahren, noch den plötzlich abknickenden Fahrradstreifen verlassen und einfach geradeaus weiter fahren (lebensgefährlich), noch dem Gehweg hinunter Richtung Universität folgen (nur für Fahrräder freigegeben). Auf die Straße wechseln ist hier auch nicht möglich, denn Radfahrer dürfen auf dem "falschen" Gehweg die Straße runter fahren, und den Roller zu Fuß auf die andere Straßenseite schieben geht nicht, da ein Zaun die beiden Fahrtrichtungen für Autos trennt. Teilweise führt der Radweg dann weiter unten auch auf einer freigegebenen Busspur weiter, die ich mit dem Roller ja auch wieder nicht befahren darf. Um auf die andere Straßenseite zu gelangen und dann auf der Straße zu fahren, müsste man den Roller einige hundert Meter den Gehweg entlang schieben.

Gespräche mit verschiedenen Polizisten und Ordnungsamtsmitarbeitern haben zu folgenden Aussagen geführt:

Person 1 : Niemand wird sich die Mühe machen, das Schild "Elektrokleinstfahrzeuge frei" zu montieren, da sich das sowieso zu 99% mit dem "Radfahrer frei" Schild decken würde, der Aufwand wäre zu groß

Person 2 : Das Fahrverbot auf Gehwegen wäre im Prinzip richtig, man könne aber ruhig vorsichtig für Radfahrer freigegebene Gehwege mitbenutzen. Die Regelung wäre vor allem dazu da, eine rechtliche Handhabe zu haben, wenn jemand dort mit dem Roller einen Unfall verursacht.

Person 3 : Dachte, dass generell alle Radwege für E-Scooter freigegeben sind und hat von dem anderen Verkehrszeichen noch nichts mitbekommen, und auch noch kein solches gesehen.

Person 4: Wenn ich Sie mit ihrem Roller auf dem Gehsteig erwische, "kann das teuer werden".

Eine Anfrage meinerseits an die Stadt mit der Bitte, die entsprechenden Schilder an einigen Stellen zu montieren, blieb unbeantwortet.

Würdet ihr einfach (vorsichtig) durch die entsprechenden Bereiche fahren, oder konsequent absteigen und schieben? Erst gestern bin ich durch die Grünanlage Richtung Einkaufszentrum gefahren, eine Politesse die dort zu Fuß unterwegs war hat freundlich gegrüßt. Vermutlich der Kategorie "Radweg ist ja gestattet" zuzuordnen.
 
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Ich fahre auf allen Radwegen und mache mir auch deswegen keine Gedanken. Wenn ich an Fußgängern vorbei fahre, dann mit angepasster Geschwindigkeit und einem entsprechenden Abstand. Bei kleinen Kindern oder Hunden ohne Leine steige ich auch teilweise ab. Wenn kein Radweg vorhanden ist, fahre ich auf der Straße und nehme mir den Platz den ich brauche. Dabei fahre ich immer mindestens mit 1 - 1,5 Meter Abstand an geparkten Pkw vorbei (zu dem Abstand gibt es auch diverse Gerichtsurteile und Artikel).
 
Dieses, Rücksichtsnahme und sonst frei ausm Bauch raus. Wer sich erklären kann hat selbst vor nem Richter nur wenig zu befürchten, sollte es jemand der Rennleitung auf die Spitze treiben wollen. (bei solchen recht unklaren Situationen) - Das Problem ist nicht, dass man Dinge tut die nicht optimal sind sondern das Problem ist, wenn man diese macht ohne sich vorher Gedanken gemacht zu haben.
 
Fahre da wo Fahrräder fahren, fertig. Alles andere macht einfach keinen Sinn und ist teilweise saugefährlich, und wie schon erwähnt wird niemand diese ekfz frei schilder aufstellen, weil zu teuer und überflüssig.
 
Wollte mich auch einmal zu diesem Thema melden: In meiner Stadt haben wir einige sehr breite Radwege, die oft auch bidirektional sind. Sie sind nahezu alle als Fußweg Radfahrer frei bezeichnet. Längere Radwege zwischen den Ortsteilen sind überwiegend nur noch mit einen "Radfahrer frei" Zeichen beschildert. In der Paxis fahren ALLE Rollereigentümer (die Mietmonster gibbet es hier zum Glück nicht) auf diesen Wegen und die Rennleitung nimmt das (wohlwollend) zur Kenntnis.

Unangenehm ist aber, dass wir uns damit alle im Falle einer Verunfallung eine Teilschuld einhandeln. Denn erlaubt ist das Fahren auf diesen 4 Meter breiten Strecken ja nicht, wir müssten eigentlich die schmaleren Straßen befahren. Eine absurde Situation, gerade wenn man nahezu täglich von aus Ausfahrten kommenden KFZ übersehen wird. Die Inkompetenz des Gesetzgebers im Bezug auf die Scooter ist ebenso grotesk, wie die nachhaltige Weigerung der Gemeinden entspechende Schilder aufzustellen. Habe noch nie eines gesehen. Ich könnte problemlos alleine den Verkehr im Ortskern zum Erliegen bringen, wenn ich mich an diese Regeln hielte und den ganzen Tag auf der Fahrbahn der Hauptstraße auf und ab fahren würde. Vielleicht mache ich das ja nochmal, wenn nicht irgendwann vernüftige Regelungen kommen.

Die beste Option ist (wie von Vielen hier gefordert) die Gleichstellung mit dem Fahrrad und meinetwegen auch noch anlassbezogene gesonderte Rollerverbotszonen in zB Parks, Fußgängerzonen mit "Fahrrad frei" und Naturschutzgebieten. Das wäre ein gerade noch hinnehmbarer Kompromiss. So wie es ist ist es gefährlich falsch und man kann wie hier schon erwähnt im Falle eines Falles nur auf einen verständigen Sachbearbeiter, Polizisten oder schlimmstenfalls Richter hoffen.
 
Bei uns hier gibt es teilweise Landstraßen, wo die besten Asphaltwege daneben verlaufen, die aber davor Schilder mit "Durchfahrt verboten" haben und wo drunter "Fahrräder frei" steht. Ich müsste also mit meinem Scooter auf der Landstraße fahren - bergauf, kurvig und einspurig pro Richtung und da mit ca. 15km/h herumzuckeln (da bergauf). Die Autos kommen mit 80km/h an und müssten (da außerorts) mit 2m Abstand überholen. Die Straßen sind extrem befahren und mit viel Berufsverkehr. Ich glaube, wenn ich da auch nur einmal legal drauf fahren würde, wäre ich nach 10 Minuten überfahren oder von einem Autofahrer erschlagen. Ich denke, selbst wenn die Polizei hinter einem fahren würde, würden die einen in dem Moment in festnehmen und in die Psychatrie einweisen lassen.

Ich denke nicht, dass da ein gesunder Mensch etwas sagen würde, wenn ich den 4 Meter breiten Feldweg daneben nutzen würde, der extra für Fahrräder angelegt wurde und wo überall Fahrrad-Wegweiser hängen.

Ich würde gerne mal einen der Politiker, die das beschlossen haben, auf so einer Straße fahren sehen. Aber selbst wenn ich da mal Probleme bekommen würde, würde ich lieber die Buße bezahlen, als auf der Straße zu fahren.
 
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Wo dürfen Elektro-Scooter fahren?
E-Scooter sind auf Radwegen, Radfahrstreifen und in Fahrradstraßen erlaubt. Nur wenn diese fehlen, darf auf die Fahrbahn ausgewichen werden. Auf dem Gehweg, in der Fußgängerzone und in Einbahnstraßen entgegen der Fahrtrichtung sind die kleinen E-Roller verboten. Bei Verbot der Einfahrt (Zeichen 267) bei Einbahnstraßen gilt das Zusatzzeichen „Radfahrer frei“ (Zeichen 1022-10) auch für Elektrokleinstfahrzeuge. Die Nutzung von Elektrokleinstfahrzeugen auf anderen Verkehrsflächen kann durch das Zusatzzeichen „Elektrokleinstfahrzeuge frei“ (§ 10 Absatz 3 EKfV) erlaubt werden.
 
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In meiner Stadt wird das "Radfahrer frei"-Schild ganz zufriedenstellend eingesetzt. Man darf dort (als Radfahrer) den Gehweg mitbenutzen, muss aber nicht. Die Straße ist in dem Falle auch stets zumutbar. Also kein Problem für e-Scooter-Fahrer.

Schlimmer ist, dass auf den landesweiten Radwanderwegen gelegentlich das KFZ-Verbotsschild aus heiterem Himmel auftaucht. Das wird hier eher als "Verstärkungsschild" für das blaue Radwegeschild eingesetzt.
Von der Route weiche ich nicht ab. Gerne taucht das Verbot erst im Rückspiegel auf - ich konnte also ganz legal von der anderen Richtung durch. Liegt wohl daran, dass der e-Scooter jetzt ein KFZ ist, welches auf Radwegen fahren darf, was ja zuvor für unmöglich gehalten wurde.
 
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Habe hier auch so Situationen. Rad und Fußweg getrennt, Kreuzung kommt, Radweg wird auf Fußweg mit Rad frei geleitet... Paar Meter weiter ist wieder getrennt. Problem ist, müsstest vorher auf die Straße und dann wieder drauf kommen, was aber scheiße und unsicher ist. Dies wechselt paar mal... Fahre da auch auf dem Radfrei.

Dann gibt's noch ein Radweg der durch einen kleinen Park geleitet wird... Straßenbahn fährt auch durch im eigenen Gleisbett. Rechts und links Fußweg. Linke Seite war mal Rad und Fußweg... Ist nun Fußweg mit Radfrei... Fahre ich auch durch. Man darf zwar links rum um den Park gegen die Einbahnstraße, aber da wurde ich auch schon fast umgenietet...

Ich fahre nur nicht drauf wenn es vorher kein Radweg war und eh beschissen ist, dann bleib ich gleich auf der Straße.
Dann gibt's hier noch wo es Rad und Fußweg getrennt war, aber auch Fußweg mit Radfrei nun ist. Farblich getrennt bis heute noch und Ampel auch noch für Fuß und Radweg 🤣 aber da der auch völlig im Eimer ist und auch scheiße drauf kommst, wie fast überall, bleibe ich auch auf der Straße.

Solang man nicht wie ein Raudi auf dem Fußweg mit Radfrei fährt, wird wahrscheinlich keiner was sagen. Aber wenn es mehr beschissen als nützlich ist, nutze ich es auch nicht.
So manch Radweg würde ich auch lieber nicht nutzen, sind teilweise sehr Grenzwertig, selbst mit dem Rad... Aber gab schon Tage das ich die auch nicht genutzt habe, da voll Dreck und Glasscherben waren. Muss man erstmal paar Wochen warten bis andere das Zeug eingefahren haben.


Aber zum Beispiel gefühlt jede Woche Straßenreinigung wo Autos parken und man meist nichtmal sieht ob die da waren 🤣
 
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