Ninebot Max 40V-Mod

19 September 2020
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E-Scooter
Legend "Lite"
Mittlerweile reicht mir eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 25km/h über eine ganze Akkuladung nicht mehr so ganz aus, wo ich doch hauptsächlich außerorts fahre. Ein bisschen Platz - an der Stelle des Ladegerätes - lässt sich in meinem G30 noch finden. Dort kommt jetzt ein 1s11p Akku mit 55Ah rein.

Die aktuelle Konfiguration lautet wie folgt: 36V 34Ah interner Akku Marke Eigenbau + 14Ah externer Akku von Denis Yurev. Letzteren Akku kann man im übrigen nicht mehr kaufen, da ihm wohl die Gewinnspanne nicht mehr passt ;)
Das ganze verbunden durch ein XT-30 Y-Kabel, das ich damals aus einer durchgebrannten Rita hergestellt habe. Auch dieses sollte mal ersetzt werden.

Der neue Zusatzakku kommt in Reihe mit der bisherigen Konfiguration. Ich erwarte einen Gewinn von 2-3km/h Topspeed.

Schritt 1: Der neue Ladeport
Weil ich Skrupel vor der Zerstörung originaler Teile habe, hab ich mir eine neue Ladeklappe von Ali geholt und sie modifiziert.
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Ein GX16-4, den ich aus der 3D-Druck-Ersatzteilkiste gestohlen habe, wird der neue Ladeport für BEIDE Batterien in Reihe. Er hält 5A aus. 3 Pins werden tatsächlich benötigt und an denen werden 2 5A Ladegeräte angeschlossen. Da ich sehr faul bin, ist es mir wichtig, dass das Laden nicht komplizierter als bei Originalkonfiguration wird.

Klar, ich könnte auch den "Mickey-Maus-Stecker" als 3-poligen Ladeport für Niederspannung hernehmen. Das wäre aber der Oberpfusch des Todes of Doom und nur eine Frage der Zeit, bis jemand Netzspannung dran anschließt und die Bude in die Luft jagt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie viel Platz ist denn vorhanden, da wo das interne Netzteil steckt? Wie müsste die Akku Konfiguration sein, wenn ich an der Stelle ein 12V Akku Pack verbauen möchte? Hast du da vielleicht die Maße?
 
Wie viel Platz ist denn vorhanden, da wo das interne Netzteil steckt? Wie müsste die Akku Konfiguration sein, wenn ich an der Stelle ein 12V Akku Pack verbauen möchte? Hast du da vielleicht die Maße?
Schau mal hier:

In der Höhe kann man aber nicht den gesamten Platz nutzen, weil da u. A. Kabel sind.
 
Winterzeit ist Bastelzeit und so.

Mein gruseliger kWeld-Aufbau (gibt 1500A, wie er es mag). Wäre nicht nötig gewesen, wenn der Hersteller nicht so sehr mit dem 8AWG-Kabel gegeizt hätte.
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Fertig geschweißt. Mit 50J angefangen und bei 75J aufgehört.
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Letztes Nacktfoto. Jetzt noch schön in Fischpapier und Schrumpffolie einpacken.
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Das Ladekabel hat ein rudimentäres "BMS" mit Spannungs- und Stromschutz, einen XT-30 und ist für 5A gedacht. Das Entladekabel ist völlig ungesichert, wie ein Modellbau-LiPo, und mit XT-60. Gibt leider keine 30A 1s BMSse. Mein Dreieckskabel wird aber eine 40A KFZ-Sicherung haben.
 
Akku wurde fachgerecht in Sushi eigewickelt.
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Auch das zukünftige Ladekabel ist fertig.
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Die Ladegeräte sind

WATE Ladegerät 4,2V 5A

Beide scheinen galvanisch getrennt zu sein und ein kleiner Test einer Reihenschaltung war ebenfalls erfolgreich. Sie werden zu einem großen Ladekoffer vereint. Das chinesische WATE Ladegerät lädt auf ca. 4,15V auf und schaltet selbstständig ab. Also eine gute konservative Ladeschlussspannung. Es gibt einen in DE ansässigen Ansprechparter für dieses Ladegerät, was ein gutes Zeichen ist. Das Ladegerät ist recht laut wegen dem winzigen Lüfter. Ansonsten bin ich bislang voll zufrieden mit dem Teil.
 
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Der 3D-Druck für den Ladeport gefällt mir. Muss das bei dir wasserdicht werden, und wird es das?

Bei den Schweißpunkten ist für meinen Geschmack etwas zu viel Leistung im Spiel. bzw. zu lange.

Was gar nicht geht ist der Spot Welder Pfusch.

25mm2 oder 35mm2 Leitung mit Ringkabelschuhen und Aderendhülsen brauchst? Sag mir bitte die Längen, dann mach ich die.
 
Der 3D-Druck für den Ladeport gefällt mir. Muss das bei dir wasserdicht werden, und wird es das?
Ich hoffe doch! Allerdings wird es wohl nur eine Labyrinthdichtung. Worst case ist bei mir das Abspritzen mit einem Gartenschlauch bei geschlossenem Ladedeckel. Der 3D Druck mit PETG toleriert keine Überextrusion, und mein Drucker ist auch nicht so genau, also wird alles tendenziell unterextrudiert. Dadurch kann ich nicht so einfach wasserdicht drucken. Der kleine Anschluss ist momentan noch ein Guckloch, da sollte noch ein Stöpsel rein.
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Bei den Schweißpunkten ist für meinen Geschmack etwas zu viel Leistung im Spiel. bzw. zu lange.
Ich habe noch so viel 0,2mm Nickel über, die wollen verbaut werden. Auch wenn der kWeld da schon krächzt. Zum Vergleich eine Punktung beim letzten Projekt mit 0.15mm Nickel: viel sauberer, schneller, fester und bei weniger Joule.
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25mm2 oder 35mm2 Leitung mit Ringkabelschuhen und Aderendhülsen brauchst? Sag mir bitte die Längen, dann mach ich die.
Mach ich vor dem nächsten Akku! Versprochen! XT-150 liegen schon rum.

Die Ladebox und das Ladekabel habe ich doch noch mal auf 4-adrig geändert (rechtes Bild). Auch wenn 3-adrig superelegant wäre, weil sich die Leitungsverluste halbiert hätten (mittleres Bild), so könnte ich ohne Kenntnis der internen BMS-Verschaltung versehentlich den Überladeschutz aushebeln (linkes Bild).
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Im Scooter wird es verdammt eng. Vorne bei der Lenkstange kommt das Y-Kabel rein, neben der Batterie ist hoffentlich genug Platz für das Dreieckskabel.
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In diesem Sinne: Frohe (Rest-)Feiertage!

PS: Nichts hält länger als ein Provisorium...
 

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Ich habe noch so viel 0,2mm Nickel über, die wollen verbaut werden. Auch wenn der kWeld da schon krächzt. Zum Vergleich eine Punktung beim letzten Projekt mit 0.15mm Nickel: viel sauberer, schneller, fester und bei weniger Joule.
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Ich steh auf die Nickelstreifen mit Schlitz in der Mitte. Da geht der Schweiß-Strom sicher den gewünschten Weg.
Ja, bei den dicken vollflächigen Streifen ist das etwas schwierig, vor allem mehrere Lagen.

Mach ich vor dem nächsten Akku! Versprochen! XT-150 liegen schon rum.


PS: Nichts hält länger als ein Provisorium...
Das ist unter Garantie so....
 
Am Ende hat dann doch alles rein gepasst. Bei der Gelegenheit habe ich ein neues Y-Kabel gemacht, bei dem beide externen Leiter schwarz statt rot sind (+1 stealth!). Das alte Kabel aus einer durchgebrannten Rita hat endlich ausgedient. Mit Querschnitt habe ich auch nicht gegeizt.

Dann noch das Dreieckskabel:
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Etwas eigenartig aber ok. Es ist eine 40A Sicherung verbaut, die hoffentlich auch bei extremsten Bergen nicht durchfliegt.

Damit mir meine Stecker nicht durch Lichtbogen kaputterodieren, ein Kondensator-Precharge-Kabel:
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Braucht ein Gehäuse.

Ansonsten klappt alles bislang. Leerlaufgeschwindigkeit hat sich von 25 auf 29 erhöht. Die Spannung von 36.0V auf 40V. Der Hauptakku ist auf Lagerlevel, der Miniakku ist voll geladen. Geflasht habe ich Error-Level 2.

Ich weiß bislang nicht, wie der Ladeschluss gehandhabt wird, jetzt wo das interne Netzteil raus ist. Ob das asymptotisch auf ewig zu 41.5V lädt oder bei einem Schwellstrom abschaltet. Das sehe ich dann demnächst. Das WATE-Netzteil schaltet bei zu geringem Strom ganz ab, hat aber auch eine Leerlaufspannung von 4.25V. Das ergibt übrigens einen zu 4.15V geladenen Akku.

Beide Netzteile haben Indikator-LEDs, da spar ich mir mein Multimeter.

Fin.

PPS: Ich liebäugle mit einem Fully-Fatbike mit >70Nm, >1000W Motor, VESC und Gasannahmechip Marke Eigenbau. Natürlich um gesetzestreu die Pedalpflicht und 25km/h zu implementieren. Damit kann ich dann das hiesige Gebirge erkunden...
 
Nachtrag:
Die erste Testfahrt ist geglückt! Topspeed, d. h. bei mir mit >=27km/h nach Tacho, bis runter auf 50% Akku. Für mehr hatte ich keine Zeit heute. Bin voll zufrieden. Meiner Meinung nach ist ein solcher Zusatzakku in Reihe dem Gen2-Motor vorzuziehen. Der Roller ist sauflink geworden, die Gasannahme fast schon unangenehm hyperaktiv. Vorsicht ist geboten bei suboptimalem Grund. Ich kann nicht sagen, wie sehr das Kabelupgrade da mit rein spielt.

Mehr als 30km/h werde ich bei meiner CFW wohl nicht mehr einstellen. Die (Fein-)Kontrollierbarkeit sinkt und es ist doch gefühlt eine risikoreiche Geschwindigkeit für diesen Roller.

Beim Laden wird der neue Stecker lauwarm, ist also gut ausgelastet. Momentan liegen die Netzteile nur so im Eck herum, da muss ich noch ein Gehäuse für beide Netzteile zusammen machen. Das Laden ist Plug&Play, wie gewünscht.
 
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