Für mich ist die Frage: wenn die Leiterbahn hält, was ist der nächste kritische Teil welcher überlastet wird?
Völlig richtig, genau das sollte man beim Modifizieren bedenken. Dazu kommt, dass nicht alles im Internet für bare Münze genommen werden sollte.
Der spezifische Widerstand von Lötzinn ist 5 mal höher, als der von Kupfer. Ausserdem schmilzt Lötzinn mit hohem Bleianteil bereits bei 180 Grad Celsius.
Der Lötkolben im Video gehört auf den Müll, damit produziert man mangels Leistung nur kalte Lötstellen!
Der Typ im Video hat durchaus festgestellt, dass er mit diesem Kinderspielzeug das Lötzinn auf der Rolle geschmolzen bekommt, aber nicht das auf der Platine!
Was er nicht verstanden hat: auf der Platine ist wahrscheinlich Industrielot ohne Bleianteil und dadurch höherem Schmelzpunkt aufgebracht!
Er verschlimbessert also durch Bleieintrag die Situation!
Der richtige Weg wäre das Lötzinn zu entfernen und einen Kupferstreifen oder notfalls Entlötlitze (wie in dem unteren Bild) "sparsam" einzulöten.
Wenn das von ihm dick aufgetragene bleihaltige Lötzinn schmilzt, kann das ab 180 Grad einen Kurzschluss erzeugen.
Man muss sich einen durchgebrannten Regler genauer ansehen: Kupfer und Lötzinn sind da stellenweise verdampft!
Ausgelöst wird das aber durch einen gestorbenen MosFET, der dann Plus über eine Wicklung dauerhaft auf Masse schaltet.
Das killt dann irgendetwas anderes!
Die weggebrannten Leitungen entstehen, weil der FET während der Fahrt stirbt.
Bis zum Stillstand wird die vorhandene kinetische Energie in Wärme umgesetzt, weil der Motor bis dahin als Generator funktioniert!
Man darf hier nicht Ursache und Wirkung verwechseln! Also kurz: das Lötzinn verdampft
nachdem und
weil der FET tot ist!
Das lässt sich auch nachmessen: "Leitung am FET weg" bedeutet 110% sicher, dass der zugehörige FET kurzgeschlossen ist.
Das beutet: nicht die Leitungen nachlöten und noch mal versuchen, sondern ab da jemand ranlassen, der weiß, was er tut.
Das BMS schaltet nämlich bei Kurzschluss den Regler stromlos. Beim Beseitigen des Kurzschlusses schaltet das BMS wieder scharf!
Steckt man den Regler mit Kurzschluss im FET wieder an, ist die Frage, wie gut und schnell das BMS reagiert, und was dadurch noch stirbt...
Man kann durchaus froh sein, wenn Leiterbahnen als "Sicherung" fungieren und schlimmeres verhindern.
Ausserdem hat ein FET 3 Anschlüsse (Gate, Drain und Source). Gate ist die "Steuerleitung" da muss nichts verstärkt werden. Drain und Source müssen
beide verstärkt werden, einer allein bringt nichts.
Kühlpaste zwischen Kaptontape und Metall zu schmieren bringt auch nix.
Wenn man etwas verbessern will, dann FETs und mit Kondensatoren mit höherer Maximalspannung, (wenn über 10S Akku) oder FETs mit geringerer Verlustleistung verbauen.
Über Leitungen, Verbinder, BMS möchte ich nicht auch noch anfangen.
Aber grundsätzlich sollte man schon wissen, was man tut und welche Konsequenzen das haben kann. Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht!
Ich hoffe das regt den einen oder anderen zum Nachdenken an. Da sind nämlich noch viel mehr Fehler in den Videos!
Also nicht falsch verstehen, das geht hier nicht gegen den Threadersteller, sondern ist als Denkanstoß gedacht.
Kann auch mal sein, dass ich in der Eile Quatsch erzähle. Dann steht es natürlich jedem frei das zu verbessern.
Wir sind alle nur Menschen...
Just my 2Cent