Xiaomi m365 (PRO) Controller verbessern/ reparieren

19 August 2020
7
1
E-Scooter
Xiaomi m365 Pro
Hi,
Bin mit meinem Xiaomi den Berg rauf gefahren (42a) und es kam wie es kommen musste der Controller starb, nun habe ich
mich etwas erkundigt und habe viele Anleitungen gefunden wie mann grundsätzlich sowas vermeiden kann.

<----- Hier wird der Controller noch besser gekühlt
<------- Hier werden die Leiterbahnen verbessert. (Zusätzliches Metallplättchen wär auch ne Option)

Bei mir sind die Leiterbahnen komplett verbrannt, ich denke das wenn ich die Leiterbahnen schon vorher verbessert hätte wäre das nicht passiert.

Wie lässt sich sowas vermeiden:
Firmware richtig einstellen
Leiterbahnen verbessern
Nicht mit vollen Akku steilen Berg hinauf fahren.

Wichtig: Beim verbessern der Leiterbahnen nicht nur die defekten Teil mit dem Plättchen reparieren, sondern die ganzen Bahnen :)
 

Anhänge

  • c4576ce2-9c80-4435-88de-279a60dfb2ad.webp
    c4576ce2-9c80-4435-88de-279a60dfb2ad.webp
    75,1 KB · Aufrufe: 230
Hattest du 42 Ampere eingestellt? Für Battery Current oder Phase Current?
Wie lange hast du da Vollgas gegeben?

Bis zu einem gewissen Wert kann man ja gehen, aber irgendwann wird es zuviel.
Für mich ist die Frage: wenn die Leiterbahn hält, was ist der nächste kritische Teil welcher überlastet wird?
 
  • Hilfreich!
Reaktionen: skullbln
Für mich ist die Frage: wenn die Leiterbahn hält, was ist der nächste kritische Teil welcher überlastet wird?

Völlig richtig, genau das sollte man beim Modifizieren bedenken. Dazu kommt, dass nicht alles im Internet für bare Münze genommen werden sollte.

Der spezifische Widerstand von Lötzinn ist 5 mal höher, als der von Kupfer. Ausserdem schmilzt Lötzinn mit hohem Bleianteil bereits bei 180 Grad Celsius.

Der Lötkolben im Video gehört auf den Müll, damit produziert man mangels Leistung nur kalte Lötstellen!

Der Typ im Video hat durchaus festgestellt, dass er mit diesem Kinderspielzeug das Lötzinn auf der Rolle geschmolzen bekommt, aber nicht das auf der Platine!

Was er nicht verstanden hat: auf der Platine ist wahrscheinlich Industrielot ohne Bleianteil und dadurch höherem Schmelzpunkt aufgebracht!

Er verschlimbessert also durch Bleieintrag die Situation!

Der richtige Weg wäre das Lötzinn zu entfernen und einen Kupferstreifen oder notfalls Entlötlitze (wie in dem unteren Bild) "sparsam" einzulöten.

Wenn das von ihm dick aufgetragene bleihaltige Lötzinn schmilzt, kann das ab 180 Grad einen Kurzschluss erzeugen.

Man muss sich einen durchgebrannten Regler genauer ansehen: Kupfer und Lötzinn sind da stellenweise verdampft!

Ausgelöst wird das aber durch einen gestorbenen MosFET, der dann Plus über eine Wicklung dauerhaft auf Masse schaltet.

Das killt dann irgendetwas anderes!

Die weggebrannten Leitungen entstehen, weil der FET während der Fahrt stirbt.

Bis zum Stillstand wird die vorhandene kinetische Energie in Wärme umgesetzt, weil der Motor bis dahin als Generator funktioniert!

Man darf hier nicht Ursache und Wirkung verwechseln! Also kurz: das Lötzinn verdampft nachdem und weil der FET tot ist!

Das lässt sich auch nachmessen: "Leitung am FET weg" bedeutet 110% sicher, dass der zugehörige FET kurzgeschlossen ist.

Das beutet: nicht die Leitungen nachlöten und noch mal versuchen, sondern ab da jemand ranlassen, der weiß, was er tut.

Das BMS schaltet nämlich bei Kurzschluss den Regler stromlos. Beim Beseitigen des Kurzschlusses schaltet das BMS wieder scharf!

Steckt man den Regler mit Kurzschluss im FET wieder an, ist die Frage, wie gut und schnell das BMS reagiert, und was dadurch noch stirbt...

Man kann durchaus froh sein, wenn Leiterbahnen als "Sicherung" fungieren und schlimmeres verhindern.

Ausserdem hat ein FET 3 Anschlüsse (Gate, Drain und Source). Gate ist die "Steuerleitung" da muss nichts verstärkt werden. Drain und Source müssen beide verstärkt werden, einer allein bringt nichts.

Kühlpaste zwischen Kaptontape und Metall zu schmieren bringt auch nix.

Wenn man etwas verbessern will, dann FETs und mit Kondensatoren mit höherer Maximalspannung, (wenn über 10S Akku) oder FETs mit geringerer Verlustleistung verbauen.

Über Leitungen, Verbinder, BMS möchte ich nicht auch noch anfangen.

Aber grundsätzlich sollte man schon wissen, was man tut und welche Konsequenzen das haben kann. Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht!

Ich hoffe das regt den einen oder anderen zum Nachdenken an. Da sind nämlich noch viel mehr Fehler in den Videos!

Also nicht falsch verstehen, das geht hier nicht gegen den Threadersteller, sondern ist als Denkanstoß gedacht.

Kann auch mal sein, dass ich in der Eile Quatsch erzähle. Dann steht es natürlich jedem frei das zu verbessern.

Wir sind alle nur Menschen...

Just my 2Cent
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine verbrannte Platine leitet auch Strom (Kohlenstoff) das verbrannte Material muss entfernt (herausgekratzt) werden. Wenn Ihr das nicht macht, fließen Kriechströme und die Platine kokelt weiter..... Gff. dann zwei Komponenten-Kleber verwenden um diese Stelle zu füllen (Stabilit Express von Henkel z.B.) . Vorher die defekten Bauteile auslöten.
Dann die defekten Bauteile ersetzen und die Leiterbahnen reparieren. Und erst nachmessen, ob ein Kurzschluss vorhanden ist, wenn ja, keinesfalls die Batterie / Strom anschließen!
 
Ich habe heute dennoch den Controller ausgebaut, um ihn auf schlampigen Zusammenbau zu kontrollieren. Bei der Aktion statt dem Kaptontape ein Wärmeleitpad verklebt und die gecrimpten Motorkabel am Stecker zusätzlich verlötet und die Steckverbindungen zum Controller fester geklemmt. Der blaue Stecker saß nicht so fest wie die anderen. Der Controller hatte genug Wärmeleitpaste unter dem Gehäuse und die dicken Leiterbahnen auf der Platine schienen auch schon verstärkt zu sein gegenüber dem M365. Ich teste bei Gelegenheit ob sich die Temperaturen verbessert haben...
Nebenbei der XT30 Stecker der Batterie ist nur bis 25A Dauer ausgelegt, 35A kurzzeitig. Die Kabelquerschnitte sind auch alle gering wie ich finde, kann nicht verstehen weshalb die Leute ohne Hardwareänderungen da dermaßen hohe Ströme in der CFW einstellen.
 
Heute habe ich die Vergleichsfahrt gemacht und bin den gleichen steilen Berg mit 850W Dauerbelastung hoch. Vorher: max. 40 Grad und relativ lange zum Abkühlen benötigt. Nun max. 34 Grad und sofortiges Abkühlen nach Belastung. Allerdings ist es heute ein paar Grad kühler als bei der vorherigen Testfahrt. Ich würde sagen dass sich die Wärmeableitung vom Controller verbessert hat.
 
Ja, wobei die Temperatur weit weg von den "üblichen" Betriebstemperaturen ist. Die können auch mal bis zu 175 Grad sein. Ich hab früher gelernt, daß Kühlkörper berührungssicher verbaut sein müssen, weil sonst die Haut kleben bleibt.
 
Die verbauten Mosfets vertragen bei 100°C nur noch 8OW. Bei 6 Stück, die verbaut sind wären das nur noch 480W Belastbarkeit. Bei 25°C sind es 200W, also 1200W insgesamt.
 
  • Hilfreich!
Reaktionen: Dr.One