Mein G30D Umbau (72V 300A Akku, VESC mit 2WD 60H 22x3)

Izuna

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15 Mai 2021
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E-Scooter
G30D / PRO2

NineBot G30D Umbau

von Izuna 1zuna

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Vorwort:​

Ich möchte hiermit meinen G30D Umbau vorstellen, mit dem Ziel so viel Leistung wie möglich in ein kleinen Formfaktor zu bringen. Das hier sollte für niemanden eine Anleitung darstellen, sondern lediglich ein Proof-of-Concept. Es kann aber gerne als Hilfe für zukünftige Umbauten dienen die sich an diesem Exampel ein Beispiel nehmen möchten.

Der Umbau ist außerdem noch nicht abgeschlossen und daher fehlt einiges hier. Außerdem stellen sich mir selbst noch einige Fragen, bei denen ich Hilfe benötige (Siehe den Post darunter).

Zu diesem Beitrag bitte auch den Haftungsausschluss der Nutzungsbedingungen - Pkt.8 beachten!

Der Plan​

Der Plan ist folgender, der G30D wird vollkommen auseinander genommen und alle Einzelteile werden entfernt und verkauft, bis nur noch das Gehäuse sowie Display über sind.
Dann werden folgende Komponenten eingebaut:
  • 20S6P interner Akku aus Molicel 21700 P42A
  • 20S3P externer Akku aus Molicel 21700 P42A
  • 2x 60H 22x3 Motoren powered durch
  • 2x Selbstbau MP2 300A VESCs

Die Erwartungen​

Der Plan lässt einen schon darauf deuten, was der G30D mit dem Umbau
schaffen sollte..:
  • ~20kW of peak power
  • ~120km/h
  • mindestens 400A Motorstrom (Instant torque)
  • 300A Akkustrom

Vorbereitung​

  • G30D (250€ auf eBay Kleinanzeigen)
  • Aluminium Bodenplatte
  • 30mm Spacer
  • Monorim Front Federung
  • 2x 60H 22x3 Motoren
  • 2x MP2 VESC (Guide dazu folgt noch... irgendwann)
  • JREV Speedforks

  1. Entfernung der originalen Bodenplatte des G30D.
  2. Demontage des Controllers zur Vorbereitung auf den Umbau.
  3. Ausbau der originalen Batterie des G30D.
  4. Entfernung des internen Ladegeräts und der Ladebuchse.
  5. Entfernen des originalen NineBot Motor.
  6. Entfernen der Vordergabel


Der elektronische Teil​

Der 20S6P Akku aus Molicel 21700 P42A wird intern in den NineBot G30D eingebaut. Damit der Akku die starken Ströme aushalten kann nutze ich Kupferblech, welches ich auf die Zellen punktschweiße, sowie 2x 8 AWG Kabel und ein 200A (300A Peak) Smart BMS.

Design und Druck der 20S6P Zellhalter für den NineBot G30D​

Das Design sowie das ausdrucken für die Zellhalter hat für mich ein belgischer Freund gemacht und ist genau angepasst für die Form des G30D und die Molicel P42A Zellen.

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Konstruktion des 20S6P Akkus​

Siehe Post: https://rollerplausch.com/threads/m...a-akku-vesc-mit-2wd-60h-22x3.9467/post-110958


Hinten:​

Damit der 60H Motor überhaupt in die Gabel mitsamt der Unterlegscheibe passt, muss die Unterlegscheibe um ein paar Millimeter mit einem Dremel angepasst werden.

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Danach passt der Motor einwandfrei in der Gabelung und das Motorkabel hat genug Platz um nicht zerdrückt zu werden.

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Vorne​

Vorne dagegen benötige ich die Monorim Front Federung, bei dieser ich vorerst die Gabeln umgedreht und weiter nach außen gebogen habe.

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Somit passte nun auch vorne der Motor hinein.

Um diese Motoren überhaupt zu steuern, habe ich mich für den entschieden, welcher kostengünstig hergestellt kann und enorme Leistungsansprüche überlebt. Ebenso hat mich bisher die Zuverlässigkeit überzeugt. Ein eigenes Guide zu diesem Controller wird es noch geben, denn der Bau eines eigenen VESC ist mit enorm vielen Schritten verbunden.

Wie in der Vorbereitung schon erwähnt platziere ich die 2x MP2 ESCs auf der Aluminium Bodenplatte, einmal vorne und einmal hinten. Mit der Hilfe einer Standbohrmaschine, Körner und der Vorlage gelang es mir die Löcher für die 18 MOSFETs genau zu bohren:
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Danach mussten die beiden MP2 ESCs via CAN-Anschluss verbunden wurden und tauchten nun auch beide im VESC Tool auf:

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Damit das G30 Display auch funktioniert, habe ich wie gewohnt einfach mein Skript draufgemacht sowie die Verkabelung angeschlossen, bekannt aus dem VESC Einbau Guide und schon lief das Teil.

Nun fehlt eigentlich nur noch das zusammenstecken aller Komponenten. Motoren an jeweils den ESC. Akku an die ESCs... fertig. Bodenplatte festschrauben und zack fertig.

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Der mechanische Teil​

Um meine hydraulische Bremse vorne zu montieren benötige ich einen Adapter, daher habe ich schnell einen in Fusion 360 gemacht:
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und lasse ihn nun mit einer CNC anfertigen aus Aluminium:
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und sie sind angekommen: https://rollerplausch.com/threads/m...a-akku-vesc-mit-2wd-60h-22x3.9467/post-107603



Grobe Einschätzung:

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Testfahrt​


Schlusswort​

Ich möchte nochmals erwähnen dass das nicht geeignet für den herkömmlichen Gebrauch ist und daher auch NIEMAND nachmachen sollte der weder die Fahrerfahrung, noch die Expertise im elektronischen Bereich besitzt.
 

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Eine Frage meinerseits: Damit der 20S6P überhaupt hineinpasst, müssen die Akkuschienen entfernt werden, wie könnte ich diese am besten entfernen und hat das hier schon jemand gemacht?
 
Ob du wohl zu deinen Erfahrungen auf diesem Gebiet noch etwas sagen könntest?

Ich kann demnächst zeigen wie so etwas aussieht. Was wäre denn deine konkrete Frage dazu?
Ich fertige die Tage nämlich den 20S3P Zusatzakku für den G30D an, sowie darauffolgend den 20S6P internen.

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Rechts liegt der 20S3P Akku, der dann entweder auf den Gepäckträger kommt oder in eine Tasche. Wird mit einem der 100A Smart BMS bestückt von LLT sowie 8 AWG Kabel, außerdem nutze ich auch für den 0.1mm Kupfersheets anstatt von Nickelstreifen.

Links liegen die Zellhalter für den 20S6P bereit, welche ich aber noch mit feinem Schleifpapier abschleifen muss und die Stücke noch mit Kleber zusammenkleben werde. Die sind nämlich aus dem 3D Drucker und mit PETG gedruckt.

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Außerdem kommt an den 20S6P das 250A Smart BMS von JBD (auch LLT quasi), welches für Peakwerte von bis zu 750A ausgelegt ist und in einem Multi-PCB Design daherkommt. Da die Powerstage aus einem Alu PCB entsteht befand sich an der Unterseite vom BMS eine gigantische Heatsink, welche ich nun demontiert habe und das BMS selbst dann auf die Kühlplatte vom G30 kommt für entsprechend gute Kühlung der BMS FETs. Ich schätze daher dass das BMS problemlos über 300A dauerhaft aushalten sollte.

Zurück zum Punktschweißen der Kupfersheets, das werde ich mit meinem Malectrics V4 Punktschweißgerät bewerkstelligen, welche ich mit
1x TURNIGY 3S2P 140C LiPo
2x CNHL Racing Series 8000mAh 11.1V 3S 120C Hard Case Lipo (kommen am Samstag - 22.07)
betreiben werde. Overkill? Womöglich... :LOL:
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Die Methode dahinter ist das "Nickel-Kupfer-Sandwich", wobei man Nickelstücke auf das Kupfer legt und dadurch die Kupfersheets an die Zelle schweißt. Das direkte verschweißen der Kupfersheets ist nämlich mit dem Equipment nicht möglich, daher lieber mit Nickel oder bevorzugt Nickel Plated Steel (das Zeug ist dafür tatsächlich besser - anderfalls aber immer PURE NICKEL verwenden!). Mit Nickel Plated Steel funkt es zwar ordentlich, aber das Ergebnis ist einfach viel besser.

Sobald ich mit einen der Akkus fertig bin, wird es dann Bilder dazu geben. :)
Auf 20S9P freue ich mich schon ordentlich. Das sind 72V 37,8Ah ~2.7kWh. Jetzt mal abgesehen von der Gesamtleistung von 400A Akkustrom wird erstmal eine ordentliche Rundtour gemacht. Ich würde schätzen bei 30km/h (~15-19 Wh/km) sollte man schon so um die 150-200km kommen. Also ausreichend um überall hin zu kommen und das ohne aufzufallen.
 
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Was wäre denn deine konkrete Frage dazu?
Mir ging es mehr um die allgemeinen Erfahrungen. Dein aktuelles Posting erzählt mir eigentlich schon alles.
Das mit der Sandwichmethode habe ich auch schon getestet, bisher nur an U-Scheiben. Ich habe allerdings noch nichts von dem billigen Schweißband aus vernickeltem Stahl. Davon muß ich mir wohl mal was besorgen.

Vielen Dank!
 
Ich korrigier dich nur ungern, aber der Burn-E Max hat "gerade mal" 72V und 40Ah (custom sind schon einige mit ~50Ah unterwegs).
Ansonsten bin ich schon gespannt auf die - Zitat Gerhard - Rennsemmel ;D
Ah na gut, wusste nicht dass es noch eine neuere Version gibt. Custom sowieso, aber ist dementsprechend auch groß das Ding. Dann nehme ich das zurück, aber würde ich nicht so Hochleistungzellen wie P42A sondern sowas wie 50E oder M58T läge ich schon weit über 45Ah (9x 5000mAh). :)
Aber es wäre ja keine Rennsemmel wenn die Leistung nicht stimmen würde, mit alles unter 20kW gebe ich mich nicht zufrieden 😜
 
  • Lachend
Reaktionen: ph3x
Wie bekommen die Spielzeugreifen solche Leistung eigentlich auf die Straße?

Weil es keine Spielzeugreifen sind. Sind die CST 10x3.0 welche sehr gut dafür geeignet sind. Gibt sonst aber auch die PMT E-Fire 10x2.5/3 die für den hochleistungs E-Scooter Rennsport gemacht sind.

Hinten bekommt man die Leistung sehr gut auf die Straße, man hebt aber dafür sehr schnell vorne ab. (Manchmal sehr erschreckend wenn man plötzlich ein Wheelie zieht...)
Dank Traction Control bei meinen VESCs lässt sich das aber verhindern und vermindert das Risiko vorne durchzudrehen. Bei herkömmlichen China Scooter ist das aber meist so dass man mehr Reifengummi hinterlässt als voranzukommen (bspw. beim Kaboo King GT Wolf).