Logbuch Akkubau

Wie sind denn eure Schweiß-Parameter? Bei mir:
12V Autobatterie bei so 12,5V-12,7V, je nachdem wie schnell ich schweiße.
850A-950A Durchschnittsstrom
70ms-125ms Pulsdauer

Auch nach dem Anspitzen brauche ich immer noch abnorm hohe Schweißenergien >90J. "Neu" haben 75J gereicht, um Löcher in den Nickelstreifen beim Abreißen zu erreichen. Ich kann mit noch vorstellen, dass die fetten Elektroden einfach zu schnell die Hitze wieder schlucken. Andere haben da nur dünne Drähtchen. Bei mir glüht es schon zwischen den Elektroden für ne halbe Sekunde nach, die Schweißpunkte schauen aber trotzdem nicht plattgedrückt aus.

Ich habe jetzt nur noch überall zusätzliche Schweißpunkte mit der abnormen Energie von 125J nachgeschweißt. Mehr geht nicht ohne den 200ms Timeout zu überschreiten.

Eine einzelne übrige Zelle habe ich mit dem aktuellen Zustand des Geräts mal geschweißt und dann abgerissen: Ist nur "mittelfest". Man kann die Verbindung ohne größere Rückstände wieder abreißen, wenn man direkt an den Schweißpunkten knickt.

Der Akku kontaktiert sich übrigens auch alleine auf mechanische Weise beim Zusammenschrauben.
 
Wie sind denn eure Schweiß-Parameter? Bei mir:
12V Autobatterie bei so 12,5V-12,7V, je nachdem wie schnell ich schweiße.
850A-950A Durchschnittsstrom
70ms-125ms Pulsdauer
Ich schweiße mit 20ms!
Dein Strom ist viel zu niedrig (was da vom kWeld angezeigt wird stimmt aber auch nicht wirklich, aber das spielt jetzt keine große Rolle).
Der Schlüssel für gute Schweißpunkte ist eine kurze Pulsdauer!
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Auch nach dem Anspitzen brauche ich immer noch abnorm hohe Schweißenergien >90J.
Halbkugel Form ist die richte Form für die Spitze. Du darfst keine Ecken oder Spitzen an den Elektroden haben.
 
Hab den Strom auf 1350 kWeld Stromeinheiten gebracht. Mir ist eingefallen, dass es noch ne ganze Rolle Lautsprecherkabel im Haus gibt. Daraus hab ich Litze gebastelt. Immer noch Pfusch, aber diesmal funktionsfähiger Pfusch. Damit ist die Pulszeit dann auf 40ms geschrumpft. Jetzt darf ich beim Schweißpuls nicht mehr drauf gucken, so hell kann das werden!

Mich hat halt echt irritiert, dass andere mit nur so 450A klar kommen und deswegen hab ich hier auch keinen Fehler gesucht.

Also: abreißen, neu machen. Bekomme ich die Zellen wieder halbwegs plan, wenn doch ein paar Schweißstellen "gut" waren? Nochmal 60 Nickelteile stempeln, nochmal 480 Schweißpunkte.

Diesmal mach ich auch immer wieder Testschweißungen zwischendurch um den Parameterdrift aufzufangen.

Edit: ich kann jetzt aber auch einfach mit 100-125J gleich 3 Nickelbänder gleichzeitig durchschweißen :unsure:
 
Wenn zu üben willst, wie du starke Schweißpunkte bekommst, geh im Netto Alkalines holen und knall die zusammen 🤷‍♂️
Hab ich genau so gemacht. Die Batterien haben aber hauchdünne Dosen und evtl. auch aus anderem Material. Da bekommt man keine nützliche Erfahrung von. Besser defekte Zellen als Übung kaufen oder so.

Mystery solved, Anwenderfehler, wir können alle wieder Heim gehen. Der Macher vom kWeld meint es auch so wenn er 1500A sagt.
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Oben eine (ehemalige) Schweißverbindung durch 0.2mm Nickel mit so 850A, unten 3 Streifen (0.6mm !) mit 1400A.
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Entsprechend kann ich jetzt einfach so durch alles von oben nochmal durchschweißen und es funktioniert sogar.
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Ich denke wenn man Angst hat beim Abreißen die Zelle kaputtzumachen dann war es fest. 😅
 
Also: abreißen, neu machen. Bekomme ich die Zellen wieder halbwegs plan, wenn doch ein paar Schweißstellen "gut" waren? Nochmal 60 Nickelteile stempeln, nochmal 480 Schweißpunkte.

Told you...

Ich glaube das Forum braucht mehr solche Erfahrungsberichte, bei denen nicht alles sofort glatt läuft. Ich fürchte viele hätten es so gelassen.

Bei allem was Du jetzt tust: die Zellen sind geladen und Du arbeitest mit blankem Metall und auch eine Zange besteht daraus.

Bei den Pluspolen gehen die Streifen relativ easy ab. Meine Zellen haben einen dünnen Boden. Deshalb habe ich dort mit einer kleinen Beisszange die einfachen Fälle bearbeitet und dann einen Dremel mit zylindrischem Schleifaufsatz benutzt.

So eine mini Beisszange stützt sich möglichst nah am Schweisspunkt ab und macht durch die Rundung keine Beulen.

Ein leicht verbeulter Boden ist kein Problem, aber die Schweisspunkte müssen komplett entfernt werden. Sonst wird das nix mit erneutem Punktschweissen.

Auf jeden Fall kannst Du Dir vorstellen, wie ich bei 130 Zellen zwischenzeitlich geflucht habe und warum mein Akku immer noch halbfertig herumliegt.

Wenn Du noch eine Powerbank brauchst, dann wäre jetzt der richtig Zeitpunkt die Teile zu besorgen und eine zu bauen. Einfach so, als Übung.
 
Ich habe zwischen 12 und 14 ms.
Längere Zeiten als 50ms bringen nichts, weil die Batterie dann total in die Knie geht.

Was hast du als Leitung zu den Elektroden? Ich habe 35 und 25 mm2 Querschnitt, unter 16mm2 würde ich nicht gehen.
 
Jetzt darf ich beim Schweißpuls nicht mehr drauf gucken, so hell kann das werden!
Wenn es blitzt läuft was falsch, das soll nicht sein. Typische Gründe sind: keine gute Form der Elektroden Spitzen, Luft zwischen Nickelband und Zelle weil nicht plan, Fett oder zu hoher Strom (aber das Problem hast du nicht).
 
Auf jeden Fall kannst Du Dir vorstellen, wie ich bei 130 Zellen zwischenzeitlich geflucht habe und warum mein Akku immer noch halbfertig herumliegt.
Schande über mich, ich habe den Akku nicht zerlegt sondern einfach mit sehr viel Power nochmal drübergeschweißt. 6 neue Punkte mit ~1400A und 125J je Zelle. Die Elektroden nochmal auf die "alten" Schweißpunkte gedrückt. Die problematischen Parallelverbindungen (2. Schicht) halten jetzt absolut sicher. Die Verbindung zwischen Zelle und der mittleren Nickelschicht hält auch, aber nicht immer "Nickel-Zerreiß-Fest" wie die Schicht darüber. Es ist oft eine Bahn aus geschmolzenem Nickel zwischen den Elektroden entstanden, die so hell geleuchtet hat, dass draufgucken schmerzhaft wäre (und war ...). Das ganze habe ich an meinen beiden Ersatzzellen mehrmals ausprobiert.
eine_wird_schon_halten.PNG

Es gibt aber auch 2 mechanische Backups:
-Die Nickelstreifen sind so geformt, dass sie einen Kontakt durch Federkraft erreichen. Der Akku ist festgezogen auch steif wie ein Brett.
-Gummipuffer auf allen Zellen 🤪
pufferkleben.PNG

pfuschpoller.PNG

pfuschpuffer.PNG

Was hast du als Leitung zu den Elektroden?
Ein paar Runden abisoliertes Lautsprecherkabel, sodass 1350A-1450A gemäß kWeld fließen. Es geht jetzt jedenfalls alles. Ich empfehle auch jedem die Verkabelung so lange anzupassen, bis man den idealen 1500A am nächsten kommt.
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Zuletzt habe ich den Akku von 3,56V auf 3,80V pro Zelle (ohne BMS) geladen. Alle Parallelgruppen laden absolut identisch.

Soll ich die nach außen geführten Laschen löten oder Schweißen? Ersteres ließe sich leichter wieder zerlegen. Beides wäre zuverlässig.
 

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Soll ich die nach außen geführten Laschen löten oder Schweißen? Ersteres ließe sich leichter wieder zerlegen. Beides wäre zuverlässig.

Man könnte die Laschen am Ende auf den letzten 2mm um ca. 1mm aufbiegen und in diese Kehle Lot einfließen lassen.

Es reicht ja auf 2 oder 3mm vom Ende der Lasche zu verlöten. Dann gibt es wenig Hitze und der Querschnitt sollte reichen.

Hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt.

Alternativ kannst Du beim Punktschweissen die Punkte mehr an das Ende Der Laschen setzen.

Dann könnte man die für eine Zerlegung einfach abschneiden.

P.S.: Du brauchst dringend eine Plexibodenplatte 🤪
 
Der Akku ist fertig bis auf den Connector zum Bremslicht. Der trudelt wie immer irgendwo zwischen China und Schland umher. Aktuell gieße ich aus Silikon eine Gummidichtung für das Bremslicht. Die Förmchen kommen natürlich wie alles bei mir aus dem 3D-Drucker. Wenn mein Akku 1000km überlebt verkaufe ich meinen Originalakku.
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Vom fish paper bin ich ehrlich gesagt etwas enttäuscht: Das ist ja einfach das Zeug von der Rückseite eines Collegeblocks! Nur in grün. Und selbstklebend.