Puh über die Dimensionierung von dem ganzen könnte ich Stunden "philosophieren".
Eine typische Falle beim planen ist alles auf eine absurde theoretische Spitzenlast auszulegen.
LoL, 110% agree, da sind wir uns anscheinend ähnlich.
Ich geh mal so ran. Mit 3000W kann man über 80km/h erreichen also nehme ich das als die maximal zu erwartende dauerlast. Alles darüber wird realistisch nur für wenige Sekunden gezogen wenn man mal ganz verrückt beschleunigt.
Ein "wenig" Erfahrung habe ich auch: einen Sommer Gebastel an meinem Meepo (ca. 5-700Km) also täglich mindestens ein Mal geladen und irgendwann bei 12S6P gelandet und gleichzeitig 6-800 Km mit 2 Motoren auf 13S mit dem G30D abgezogen.
Vorsichtig geworden bin ich erst, als ich beim G30D durch Potenzialprobleme fast den kompletten Roller beim Timeout eines Controllers geschrottet hatte.
Wenigstens ist das Zeug lautlos und ohne Magic Smoke gestorben.
Bei 13S sind die Motoren auch bei ruppiger Fahrweise mit "alles was geht" CFW nicht mehr als Handwarm geworden.
Ich hab das dann lediglich geändert, weil die Spannungseinbrüche bei hohen Strömen kontraproduktiv für die Endgeschwindigkeit waren.
Mit 20A pro Controller ist das Ding laut Tacho dann fast 10Km weit voll ausgedreht und klang immer noch wie eine wütende Straßenbahn.
Es ist aber langweilig 15 Minuten lang auf glattem Teer immer nur die 40 auf 41 umflippen zu sehen.
Also heizt man lieber im Bereich von 5 bis 35 Km/h rum und freut sich über die Beschleunigung und Bremswirkung der Motoren.
Mir war ja klar, dass das Ziel 20S sind.
Dann haben mich die Schergen auf meinem einen (langsamen) E-Longboard kassiert.
Tja, danach bin ich eine Zeitlang leise aufgetreten und bin 2-3000 km stock und legal E-Bike gefahren (geht auch).
Jetzt gibt es die FLIPSKYs und das Projekt geht weiter.
Long Story short: Keine Ahnung, was die Motoren bei angepeilten 50 Km/h schlucken. Vermutlich keine 2-2.500W.
Alles andere lässt sich einstellen/begrenzen.
Weiterhin ist es sinnvoll sich zu fragen was das schwächste Glied in dem ganzen ist. Ich denke die Motoren werden bei deutlich vor allem anderen überhitzen weil die ja viel höhere ströme abbekommen. Wenn ich mir die dünnen Motor Kabel anschaue die beim beschleunigen 50A oder noch mehr abbekommen musst du dir über die ESC Kabel nicht so viele sorgen machen.
Die Phasenkabel lassen sich nur mit einer zweiten Achsbohrung sinnvoll vergrößern. Aber für alles gilt: es ist ein Stromkreis (!!!) an jedem Widerstand in der Kette wird Leistung in Wärme umgesetzt und fällt auch Spannung ab.
Spannung habe ich genug um trotzdem die angepeilten 50 Km/h zu erreichen. Selbst die sind rein für`s Ego.
20S6P passt halt gut rein und wackelt nicht.
Trotzdem addieren sich die Widerstände schon immens, weil der Akku recht lang ist.
Bessere Kabel und Stecker spürt man deutlich im Punch. Das habe ich mit dem 13S bemerkt.
Der Akku ist ziemlich genauso lang, nur schmaler weil er mit 78 Zellen 4 Zellen breit aufgebaut ist.
Das ergibt dann auch 20 Zellen in der Länge.
Da habe ich das ausprobiert: ein Motor bekommt quasi ein kurzes Pluskabel, und ein langes Minuskabel, beim anderen ist es umgekehrt.
Dadurch spart man pro Stromkreis für einen Motor ca 40cm Kabel und beide Kreise haben die gleiche Länge.
Wie gesagt, gleiche Länge, aber bei Belastung sicher unterschiedliche Potenziale!
Auf jeden Fall hatte ich so einen Stecker vorn, einen hinten. Die originalen Controller bleiben beim G30D ja "am Netz".
Lange parallele DC Kabel zum 2 weit entfernen ESC können beim schnellem wechseln von Gas und Bremse zu Voltage Spikes führen die potentiell was zerstören können. Dafür ist es ein kleines bisschen effizienter da man die ganze strecke die hohe Spannung und weniger Strom hat
Wie ich schon sagte, Spikes dürften kein Problem sein. Die Kabel laufen ja nicht in dem Sinne parallel. Da entsteht sicher eine kapazitive Last, aber das lässt sich minimieren, wenn die Kabel möglichst dicht zusammen verlegt werden. Außerdem sind an beiden Enden die Caps der Regler.
Würde mich wundern, wenn da was passiert.
Ich werde bei mir beide ESC nebeneinander bauen und lange motor Kabel wählen da bei 12s der unterschied zwischen Akku und motor Strom nicht ganz so groß ist wie bei 20s.
Prozentual sicherlich genauso. Für die Phasenkabel gilt Spannung x Strom = Leistung. Bei gleicher Leistung wirst Du aufgrund der höheren KV der Motoren eher die höheren Ströme haben. Keine Ahnung, ob ich das jetzt richtig sehe. Für mich klingt das zumindest logisch.
Mehr KV bedeutet weniger Widerstand der Windung, bedeutet mehr Strom fließt bei gleicher Spannung.
Also ergibt sich nach meinem Verständnis ein anderes Verhältnis von Strom zu Spannung.
Besonders, wenn Du das geringere Drehmoment ausgleichen willst.
Man kann das auch als Vorteil sehen, wenn da nicht der Wirkungsgrad über die Verlustleistung eine Grenze setzen würde.
Letztendlich steht der Test noch aus, ab wo die Ströme zu hoch werden und was die jeweiligen Motoren an Verlustleistung vertragen.
Von daher finde ich es spannend, dass wir nicht 1:1 das selbe bauen.
Klar könnte ich das mit der Verkabelung ändern, und auch auf einen Antispark umbauen (gedanklich). Aber dann hätte ich mal locker min. 80cm Kabel mehr in einem Stromkreis.
Das ist heftig!
Ich werde mir die Möglichkeiten in einer ruhigen Minute aufmalen, aber wie gesagt: das ist schon Stage 3 oder 4, basierend auf den Erkenntnissen mit 13S.
Ich habe zwar keine Messwerte, aber wenn man die Unterschiede in der "Throttleresponse" spürt, müssen da schon gravierende Unterschiede sein.
Das Ding fühlte sich einfach "more snappy" an, nachdem ich dickere (und kürzere) Kabel und weniger Stecker verbaut hatte.
Die einzelnen Widerstände der Komponenten liegen im Nullkommanullnull Milliohmbereich, nahe am Kurzschluss. Da macht es schon was aus, wenn man allein bei den Antispark FETs den Spannungsabfall und damit die Verlustleistung durch Parallelschaltung viertelt und auf zwei Antisparcs verteilt.
Vier FETs lassen sich noch easy schalten. Obwohl das nicht soo kritisch ist, wenn vorher die Kondensatoren geladen werden.
Aber ich geb` zu, es ist eine Menge Theorie bei dem was ich schreibe.
Ich muss mich mehr mit dem Canbus beschäftigen und klären ob das ganze unterschiedliche Potenziale verträgt oder wie ich das gelöst bekomme.
Vielleicht sind inzwischen andere Chips verbaut oder ...
Auf jeden Fall freue ich mich, dass Du den Weg ins Forum gefunden hast.
Ohne Dich hätte ich den Krams schon längst testweise zusammengesteckt und locker 58V drauf los gelassen.
Nimm es bloß nicht persönlich, falls ich mir mal Deine Meinung anhöre, und trotzdem "meine Idee" umsetze. Das hat nix mit "Recht haben wollen" zu tun.
Ganz im Gegenteil. Für mich ist es wichtig sich auszutauschen. Meist führen sowieso mehrere Wege nach Rom.
Und nochmal zum Thema Beide ESC nebeneinander VS einen vorn und einen hinten. Das hat beides vor und Nachteile.
Das meine ich. Letzendlich ist alles irgendwo ein Kompromiss. Meine Eckdaten standen fest mit G30D und 2 x Gen1 Motoren, also "Lowcost Ghetto Mod".
13S war mir zu langweilig also kam der nächste Fixpunkt mit 120 Zellen und sinnvoller Anordnung. Dafür habe ich dann auch die Rails rausgeflext.
Sinnvolle Anordnung schreibe ich, weil ich irgendwann zwischendurch vorschnell einen 10S13P Akku gebaut und komplett wieder zerlegt hatte, weil das Ding absolut suboptimal aufgebaut war, was die Anordnung der Zellverbinder anging.
Der Plan die Motoren auf "Gen2.5" umzuwickeln oder auf Delta umzulöten war dann auch schnell wieder vom Tisch. Gab zu viele Nachteile.
130 Zellen passen echt beschi**en rein, wenn man zwei Controller will. Danach habe ich sogar noch mal andere Spacer bestellt, weil das 15mm Länge spart.
Das ist alles schon ein Kompromiss, weil kein BMS mehr passt, wenn er Deckel zu soll und die Kiste bis auf den Motor komplett "stock" aussehen soll.
Die FLIPSKYs hast Du ja miterlebt.
Bin zwar deutlich näher am Ziel, aber eventuelle Fehler werden ab hier wieder teuer.
Da war das mit dem geplatzten Ventil vor ein paar Tagen harmlos und vielleicht ganz gut, um wieder auf "zwei Mal nachdenken" umzuschalten.
13S ist eben doch nicht so "nah an 20S". Zumindest ist das laut den Specs das obere Limit der FLIPSKYs.
Ein Witz am Rande: bin ein paar Km mit dem "neuen" Zweitroller gefahren. Das Ding war fix aufgebaut und besteht hauptsächlich aus reparierten oder "gespendeten" Komponenten. Ich wollte was zum Fahren, damit ich zwischenzeitlich in Ruhe weiter basteln kann.
Im Bekanntenkreis gab es schon blöde Bemerkungen ob ich nicht besser die Pfoten von nem Roller lassen soll oder jemand fragen, der was davon versteht. Kann ja nicht sein, dass man ewig an so ner Kiste rumschrauben muss.
Der "Neue" tut also auf Anhieb alles, wie man es von einem G30D mit oder ohne CFW kennt.
Lädt, fährt, leuchtet, aber irgendwie fehlt was zum liebhaben.
Also warum nicht einfach einen weiteren reparierten Controller aus der Bastelkiste holen, auf 100V Kondensatoren umrüsten und mal testen, ob die (meine) Theorie stimmt, dass der Strom ja immer über 2 FETs fließt und sich so die Spannung pro FET quasi halbiert.
Dann sollten die originalen FETs dicke reichen.
Platz für 15S wäre ja ohne was wegzuflexen. Ein paar Zellen hätte ich auch noch. Wieder ein Lowcost-Ghetto-Mod, könnte eventuell in der Nähe eines 13S Gen2 liegen.
What could possibly go wrong?
Rückbauen kann ich ja schnell...