Update: Flipsky Nummer 2 ist in Lüttich durch den Zoll. Also Montag ist das Ding spätestens da.
Ansonsten bin ich komplett geplättet, was die Software zusammen mit dem Controller an Möglichkeiten bietet.
Das Zeug ist "von Nerds für Nerds" gemacht. Schon cool, seinen Motor per Macbook durch alle Betriebsparameter "fahren" zu können.
Abgesehen von den gewohnten Grundfunktionen eines ESC kann man wirklich an allen erdenklichen Parametern drehen.
Das gilt nicht nur für die Leistungsstufe, sondern auch für die Hallsensoren, FOC, sämtliche Regler, wie Gas Bremse, etc.
Spock würde sagen: faszinierend...
Um so krasser ist die Erkenntnis, dass ich auf einen Makel dieser "eierlegenden Wollmilchsau" gestoßen bin.
Unsere Scooter lassen die Powerrail und damit die Kondensatoren dauerhaft unter Saft und schalten eigentlich nur einen DC-DC Wandler für den 12V, 5V und 3,3V Teil per Tipptaster ein/aus.
Das funkt dann zwar, wenn man den Akku anschließt, aber das macht man ja nicht so oft.
Wenn da nicht irgendwas komplett an mir vorbeigegangen ist, haben die bei Flipsky den Ein-/Ausswitch "weggelassen".
OK, was ein Antispark Switch ist, und wie das Ding funktioniert, ist recht schnell klar.
Aaaaber: 20S ist in der Welt der Flipsky Vesc noch ziemlich neu. Die meisten Switches gehen nur bis 60V.
Auch die Funtionsweise ist strange: da werden einfach nur FETs geschaltet. Geht so einer kaputt, lässt sich der Regler nicht mehr ausschalten.
Und die Dinger gehen kaputt, weil jedes Mal beim Einschalten (oder auch beim Ausschalten) 80V und in meinem Falle 6 Kondensatoren entladen und geladen werden.
Wenn man sich etwas mit Elektronik auskennt und weiß, wie Sicherheitsschaltungen in Netzteilen, Rechnern, TVs etc. mit High- und Lowside FETs aufgebaut sind, dann fällt es einem echt schwer, bei 80 Euro für eine absolut mies designte "Antispark Platine" auf "in den Einkaufskorb legen" zu klicken.
Besonders, wenn man mal googled und feststellt, wie viele so ein Teil schon gegrillt haben.
Die Verbauten FETs gehen zwar bis 100V, aber sie erwarten auch eine Gatespannung von 20V. Sowas mit einem Arduino zu schalten ist dann auch wieder Aufwand.
Im Grunde sind die Antisparkswitches typisches Chinadesign: Minimaldesign, schon ein paar Tricks verwendet, um die FETs langsam durchzuschalten, um eine "Inrushbegrenzung" zu erreichen.
Das beisst sich alles mit meiner Paranoia, wenn ich an 120 Zellen ohne BMS denke. Genau, BMS! Warum schaltet man nicht einfach im BMS ein und aus?
Egal, man merkt, das Zeug ist nicht für Scooter gemacht. Muss noch mal nachdenken.
Kommen wir zum nächten Thema: 58V, Gen1 Motor, Testlauf, 95% DutyCycle, ungefähr 833 Umdrehungen/min, passt also, as expected, schnell genug, sieht gut aus.
Mit FOC ist der Motor absolut leise. Dieses G30-typische Gejaule und der unrunde Lauf sind Geschichte.
Wenn da nicht die fiese Unwucht meiner "neuen" 10,5 Zoll China-Breitreifen wäre, würde man nicht merken wie schnell der Motor dreht.
84V sind dann rechnerisch 1.295 Umdrehungen/min. Krass, ich hoffe dass setzt sich noch. Will nachher mal testen, ob die originalen Reifen besser sind.
Ich war jedenfalls froh den Motor beim "Fahrversuch an der Werkbank" festgeschraubt und den Rahmen mit der großen Schraubzwinge fixiert zu haben...
Auf jeden Fall sind die Versuche gut gelaufen. Die angepeilten 50 Km/h GPS sollten dicke machbar sein. Ich denke da geht eher mehr, zumindest bergab und mit vollem Akku.
Auf jeden Fall steckt da auch mit meinem "alten" 13S6P richtig Bums drin. 20S traue ich mich im Moment noch nicht. Vielleicht wenn Flipsky2 angekommen ist...